Frankenweinlieder


Frankenweinlieder



  1. Die Schöppli hier in Franken (Schütt de Brüh noo!)
  2. Frankenwein und Sonnenschein
  3. Lied der Franken


1. Die Schöppli hier in Franken (Schütt de Brüh noo!)


Musik und Text: Kilian Moritz, 2018


1. Die Schöppli hier in Franken, 
die schmecken wunderbar! 
Du musst sie nur probieren, 
dann wird dir sonnenklar: 
Silvaner, Müller, Riesling, 
die funkeln in dem Glas. 
Komm her zu mir, dann siehst auch Du: 
Die kann mer arch guet nei laff lass: 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


2. Tief drunt im kühlen Keller, 
da gluckert es im Fass. 
Ein junges, frisches Tröpfle, 
ich glebb, des macht uns Spaß! 
Drum lasst es uns genießen, 
a Brotzeit gehört dazu 
und wenn dann noch die Musik spielt, 
mein Freund, 
dann singst auch Du: 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


3. Es hockt der alte Häcker 
im Wengert auf der Bank. 
Sieht um sich rum die Reben, 
sagt seinem Herrgott Dank 
für all die vielen Jahre, 
es ging mal so, mal so. 
Er hebt den Schoppen in die Höh 
und stimmet an ganz froh: 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


4. Kommt aus dem hohen Norden 
ein Gast ins Franken-Land, 
er will hier Urlaub machen, 
Ihr wisst, was er hier fand: 
Es Käppele, die Residenz, 
ne Weinprobe dazu. 
Er stürzt auf Ex die Schoppe runter, 
grinst dabei und singt ganz munter: 

Schütte die Brühe hinunter! 
Schütte die Brühe hinunter!


5. Die allerbesten Schöppli, 
das weiß jedermann, 
in diesen Orten Frankens 
der Genießer finden kann: 
aus Würzburg, Sommerhausen, 
Theilheim, Sommerach, 
da komme guete Tröpfli her, 
des is doch gar kee Fraach! 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


6. Auf Bundsandstein, auf Muschelkalk, 
auf Keuper wächst der Wein, 
gelesen und gekeltert 
kommt er in Bocksbeutel rein. 
Schon Goethe wurd‘ verdrießlich, 
fehlt‘ ihm Würzburger Stein. 
Kaum trank er ihn, 
da ward er froh und rief ganz laut: … Chapeau!! 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


7. Im Rahmen der Initiative zur effektiven 
Sucht-Prävention 
verweisen wir darauf: Sieben Schoppen reichen schon 
zum Verlust der Muttersprache 
und der Bewegungs-Ko-ordi-na-tion. 
Es schadet uns, 
das Zeug muss weg, 
das Fazit lautet so: 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


8. Ein lauer Sommer-Abend 
mit Freunden drunt am Mee: 
grillen, chillen, a Schöpple killen, 
des is wunderschö! 
Statt im Hörsaal zu pauken, 
zieht's junge Leut dorthin. 
Des macht die Studentli froh 
und Professoren ebenso! 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


9. Komm isch in Land von Fraankönwein 
schenk isch mir gern ein Schöppsche ein. 
Mein liebstör Wein, die Do-mi-na, 
die find isch einfach wundörbar. 
Ob Petör, Egon, ob Karl-(H)einz: 
Amour, je t‘aime, mein Herz ist deins, 
Ob Franken, Alsace, ob Bordeaux, 
ob Scheuröbe, Müller-Thürgoo 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


10. Die Bierla rund um Bamberg, 
die sind wohlbekannt. 
In jedem Dorf a Brauerei 
gibt's sonst in keinem Land. 
Dort geht mer AUF die Keller 
‘s Bierla kühlt den Hals. 
Des Bier schmeckt gut, viel besser als 
des Zoigl aus der O-ber-pfalz. 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


11. Freibier schmeckt am besten, 
das liebt jedermann, denn 
da darf man trinken, 
so viel ein jeder kann. 
Wir alle dürfen zechen, 
der Spender der darf blechen. 
Nach Haus ich mir dann überleg: 
der, der schwankt, hat mehr vom Weg. 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!


12. Komm ich vorbei am Wirtshaus, 
kann ich nicht widerstehn. 
Und wenn ich später rausgeh, 
kann ich wieder nicht stehn. 
Woran mag das wohl liegen? 
Das liegt doch auf der Hand: 
Bei Dir der Kopf, bei mir die Bein: 
In's schwächste Glied, 
da fährt es rein! 

Schütt de Brüh noo, schütt de Brüh 
noo, schütt de Brüh noo!




3. Lied der Franken


Text:Joseph Victor von Scheffel (1859)
Melodie von Valentin Eduard Becker (1861)



1. Wohlauf, die Luft geht frisch und rein,
wer lange sitzt, muss rosten.
Den allerschönsten Sonnenschein
lässt uns der Himmel kosten.
Jetzt reicht mir Stab und Ordenskleid 
der fahrenden Scholaren.
Ich will zur schönen Sommerszeit
ins Land der Franken fahren,
valeri, valera, valeri, valera,
ins Land der Franken fahren!

2. Der Wald steht grün, 
die Jagd geht gut,
schwer ist das Korn geraten.
Sie können auf des Maines Flut
die Schiffe kaum verladen.
Bald hebt sich auch das Herbsten an,
die Kelter harrt des Weines.
Der Winzer Schutzherr Kilian
beschert uns etwas Feines,
valeri, valera, valeri, valera,
beschert uns etwas Feines.

3. Wallfahrer ziehen durch das Tal
mit fliegenden Standarten.
Hell grüßt ihr doppelter Choral
den weiten Gottesgarten.
Wie gerne wär’ ich mitgewallt,
ihr Pfarr’ wollt mich nicht haben!
So muss ich seitwärts durch den Wald
als räudig Schäflein traben,
valeri, valera, valeri, valera,
als räudig Schäflein traben.

4. Zum heil’gen Veit von Staffelstein
komm ich empor gestiegen,
und seh’ die Lande um den Main
zu meinen Füßen liegen.
Von Bamberg bis zum Grabfeldgau
umrahmen Berg und Hügel
die breite stromdurchglänzte Au.
Ich wollt’, mir wüchsen Flügel,
valeri, valera, valeri, valera,
ich wollt’, mir wüchsen Flügel.

5. Einsiedelmann ist nicht zu Haus’,
dieweil es Zeit zu mähen.
Ich seh’ ihn an der Halde drauß’
bei einer Schnitt’rin stehen.
Verfahr’ner Schüler Stoßgebet
heißt: Herr, gib uns zu trinken!
Doch wer bei schöner Schnitt’rin steht,
dem mag man lange winken,
valeri, valera, valeri, valera,
dem mag man lange winken.

6. Einsiedel, das war missgetan,
dass du dich hubst von hinnen!
Es liegt, ich seh’s dem Keller an,
ein guter Jahrgang drinnen.
Hoiho, die Pforten brech’ ich ein
und trinke, was ich finde.
Du heil’ger Veit von Staffelstein
verzeih mir Durst und Sünde,
valeri, valera, valeri, valera,
verzeih mir Durst und Sünde!