Pressespiegel 2009

Treffpunkt der Weinbruderschaft Mittelrhein-Siebengebirge - Haus Bergblick


Termine Bad Honnef, 2009



Denkmäler im Siebengebirge - ganz und gar nicht trocken

Von Horst-Dieter Küsters, Bonner Generalanzeiger, 14.9.2009

"Orte des Genusses" standen am Sonntag auf dem Programm, und Weinkeller gehören eindeutig dazu.





Ein Gläschen Wein muss sein: Der Tag des offenen Denkmals lockt in den Weinkeller des Rheinbreitbacher Heimatmuseums... Foto: Frank Homann

Bad Honnef/Rheinbreitbach. "Historische Orte des Genusses" standen im Mittelpunkt am Tag des offenen Denkmals. Dass dabei der Wein nicht zu kurz kommen durfte im nördlichsten Rebenanbaugebiet am Mittelrhein, lag auf der Hand.

So präsentierte Winzer Karl Heinz Broel seinen Gästen nicht nur die schönen Jugendstilelemente am Wirtschaftsgebäude seines Weingutes in Rhöndorf, sondern zeigte auch noch das alte Kontor und die geschnitzten Fässer im historischen Weinkeller.

Genau am anderen Ende von Bad Honnef liegt das Weingut Menzenberg, dessen älteste Gebäudeteile erstmals in einer Verkaufsurkunde 1640 erwähnt werden, wie Helmut-Michael Möltgen seinen Besuchern berichtete. Voller Stolz konnte er ihnen auch ein Rebe "Eckenblut" von Karl Simrock zeigen, der nur wenige Meter entfernt im Haus Parzival seinen Wein angebaut und gekeltert hatte.

Obere Burg Rheinbreitbach:
"Ganz so weit sind wir mit unseren Regent-Reben im Burghof noch lange nicht", erklärte der Vorsitzende des Förderkreises Obere Burg, Dietmar Ackermann. Noch muss der Verein auf den entsprechenden Ertrag warten und den Regent-Wein vom Bruchhausener Winzer Bruno Krupp beziehen.


"Aber wir sind ja auch eher für den kulturellen Genuss zuständig, seitdem der unvergessene Leonhard Reinirkens im Dezember 1993 damals noch im feuchten Gewölbekeller unsere Veranstaltungsreihe mit einer seiner Lesungen eröffnet hat", betonte der Vorsitzende. Dabei vergaß er nicht zu erwähnen, dass die Gäste vor den Konzerten und Kabarettabenden sowie während der Pause aber auch kulinarisch verwöhnt werden.

"Heute steht uns natürlich der Konzertraum im Süden des Gebäudes zur Verfügung, der erst im 18./19. Jahrhundert angebaut worden ist", erklärte Ackermann. Währenddessen führten die Vorstandsmitglieder Christa Schäfer und Altbürgermeister Manfred Königstein die Besucher durch das Gebäude, dessen ältester Teil über dem alten Gewölbekeller bereits Ende des 15. Jahrhunderts bestanden haben soll.
Heimatmuseum Rheinbreitbach: So alt ist der Weinkeller des Rheinbreitbacher Museums für Alltagsgeschichte bei weitem noch nicht. "Während das Haupthaus aus der Mitte des 17. Jahrhunderts stammt, ist der westliche Teil mit dem Blauen Salon und den darüberliegenden Räumen mit den Kölner Decken Mitte des 18. Jahrhunderts angebaut worden, wie ein Setzriss durch das Kellergewölbe und die Wände belegt", berichtete der Vorsitzende des Heimatvereins, Bernd Hamacher.

Nicht nur die Größe des Gewölbekellers identifiziert das Gebäude als Winzerhof. "Wir haben auch die Leiter gefunden, über die schwere Fässer die breite Bruchsteintreppe in den Keller transportiert wurden, bevor sie dort über die beiden niedrigen Mauern in ihre Position gerollt wurden", erklärte Hamacher, dessen Verein in jahrelanger Arbeit aus dem alten Winzerhof ein wahres Schmuckstück gemacht hat."



Höchste Eisenbahn fürs Christkind
Nichts falsch machen kann das Christkind mit Wein. Oder? "Wer einem Kenner ein Fläschchen schenken möchte, muss unbedingt wissen, welche Lagen der Empfänger mag", warnt Ekki Schmitz von der Weinbruderschaft Mittelrhein-Siebengebirge.

Für einen "Otto-Normal-Weintrinker" empfiehlt er Unkeler Sonnenberg Riesling oder roten Unkeler Funkeler. Zu einem schönen Riesling aus der Pfalz würde der 66-Jährige auch raten, oder zu einem Moselwein. Auch einen Badenser Spätburgunder hätte Schmitz auf der Rechnung. Er gerät ins Schwärmen.

Wer tiefer in die Geldbörse greifen möchte, könnte zu einer Reise einladen. "Zum Kaiserstuhl sind es dreieinhalb Stunden. Schön essen gehen, Weine probieren und übernachten. Noch näher ist die Pfalz." Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. "Keinesfalls zu verachten sind die Erzeugnisse aus dem Siebengebirge, direkt vom Winzer."

Generalanzeiger Bonn, 17.12.2009