Rheinweinlieder Sammler 2


Rheinweinlieder Sammler 2







Überblick (in Klammern Liedanfang):


  1. Alle Rheinberge sind Weinberge
  2. Als Noah aus dem Kasten war
  3. Am Koblenzer Eck
    (Zu Koblenz an der Eck', da den Busen Frau Mosel dem Rheine beut)
  4. Am Rhein
    (Wenn im sonnigen Herbste die Traube schwillt)
  5. Am Rhein und beim Wein
    (Mit Rheinwein füllt den Becher)
  6. Auf dein Wohl
    (Es lachte der Frühling)
  7. Auf der Wanderung 
    (Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald)
  8. Aus Feuer ward der Geist geschaffen
  9. Bringt mir Blut der edlen Reben
  10. Brüder reicht die Hand zum Bunde
  11. Burschenlust(Der Mai ist gekommen)
  12. Da, wo die sieben Berge am Rheinestrande steh'n
    (Du kennst gewiss das wunderbare)
  13. Das Lied vom Rheinwein
    (Heda, Wein her! Vom Rhein muss er sein)
  14. Das Muskatellerlied
    (Den liebsten Buhlen, den ich han)
  15. Denn nur der Rhein mit seiner Fröhlichkeit 
    (Vieltausendmal hat man den Vater Rhein gepriesen)
  16. Der Tod und der Mediziner
    (Gestern Brüder könnt ihr's glauben)
  17. Die Lindenwirtin
    (Keinen Tropfen im Becher mehr)
  18. Drum rat' ich dir - zieh' an den Rhein! 
    (Wie klingt noch heut' so lieb)
  19. Ein Leben wie im Paradies
    (Ein Leben wie im Paradies gewährt uns Vater Rhein)
  20. Einmal am Rhein
    (Wer hat nicht mal am Rhein in lauer Sommernacht)
  21. Ein rheinisches Mädchen beim rheinischen Wein
    (Hast du geliebt am schönen Rhein)
  22. Es gibt nur einen deutschen Rhein
    (Es lebt sich nirgends schöner wohl)
  23. Es lag eine heimliche Schänke vor Jahren am grünen Rhein
  24. Es steht ein Wirtshaus am grünen Rhein
  25. Es waren drei lust'ge Gesellen am Rhein
  26. Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein
  27. Grüßt mir das blonde Kind am Rhein 
    (Ich wand're in die weite Welt)
  28. Guter Mann, du gehst so stille
  29. Herbstlied
    (Bunt sind schon die Wälder)
  30. Herr Durst
    (Herr Durst ist ein gestrenger Mann)
  31. Ich hab' den Vater Rhein in seinem Bett geseh'n
  32. Ich hab' heut' Nacht vom Rhein geträumt
    (Wir haben manches Fläschchen heut' vergossen)
  33. Ich weiß ein Fass im tiefen Keller
    (Wenn mich Sorge plagt)
  34. Im Rolandsbogen 
    (Ich kam von fern gezogen)
  35. Im tiefen Keller (Ewiger Durst)
    (Im tiefen Keller sitz ich hier)
  36. In der Pfalz blühen unsere Reben
    (Heute Nacht vor dem ersten Hahnenschrei)
  37. Ja, der Riesling ist mein Lieblingswein
  38. Kleine Winzerin vom Rhein
    (Da drunten im Rheinland)
  39. Loblied auf den 34er Wein
    (Im Jahre vierunddreißig)
  40. Lustig, lustig, ihr lieben Brüder
  41. Mädel, Mädel, komm mit mir 
    (Mädchen, bist ja so traurig, warum?)
  42. Nur am Rhein möcht ich sein, wenn der Wein blüht
    (Wer Rheinländer ist, wohl niemals vergißt)
  43. O, du wunderschöner deutscher Rhein 
    (Ich saß am Rhein und schaut' in die Wogen hinein)
  44. Rhein in Flammen
    (Flamme empor) 
  45. Rheinische Lieder (schöne Frau'n beim Wein)
    (Ich hatte zu drei Dingen im Leben stets Vertrau'n)
  46. Rheinweinlied 
    (Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher)
  47. Schöner Rhein, Vater Rhein!
  48. Sehnsucht an den Rhein 
    (Dort, wo der alte Rhein mit seinen Wellen)
  49. Strömt herbei, ihr Völkerscharen
  50. Trinklied
    (Solang man nüchtern ist gefällt das Schlechte)
  51. Vom Rhein der Wein 
    (Was bringen uns die Reben)
  52. Weinlied
     (Fein, fein schmeckt uns der Wein)
  53. Weinlied
    (Ohne Wein wäre dieses Leben tragisch)
  54. Weinmarsch(Gesellen, nehmt das Glas zur Hand)
  55. Wenn das Wasser im Rhein gold'ner Wein wär'
    (Wie oft schon hab' ich am Rheine gedacht)
  56. Wie glüht er im Glase (am Rhein)
  57. Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein
  58. Wo möcht ich sein?
  59. Der rheinische Wein tanzt gar zu fein
    (Seht doch wie der Rheinwein tanzt)




Liedertexte und Melodien:



1. Alle Rheinberge sind Weinberge







2. Am Koblenzer Eck


Text: Martin Mielke, Melodie: Willy Czernik


1. Zu Koblenz am Eck', 
da den Busen Frau Mosel dem Rheine beut,
da hab' ich auch Dich einst umschlungen,
du blonde, du herrliche Maid.

Vom Strome her die lustigen Weisen,
sie stimmten jubelnd mit ein 
und du, du liebliche Traute,
du wurdest auf ewig mein.

Am Eck, am Eck
führt schon manchen der Weg
zum Weib, zum Weib und zum funkelnden Wein.
Gar viele sah ich trunken dort und keck,
doch ruhig fließet der Rhein.

Am Eck, am Eck 

führt so manchen der Weg
zum Weib, zum Weib und zum funkelnden Wein.
So lebt sich's gar lustig und keck
am sonnigen, wonnigen Rhein.

2. Zu Koblenz am Eck, geht die Sage,
wer liebend ein Weib dort umfängt,
der bleibt ihm auf ewig verfallen,
ob fort er die Schritt auch lenkt.

Doch da sie ja die schönsten von allen,
die blonden Frauen vom Rhein,
so soll es auf immer und ewig
auch niemals anders sein.

Am Eck, am Eck
führt schon manchen der Weg
zum Weib, zum Weib und zum funkelnden Wein.
Gar viele sah ich trunken dort und keck,
doch ruhig fließet der Rhein.

Am Eck, am Eck 

führt so manchen der Weg
zum Weib, zum Weib und zum funkelnden Wein.
So lebt sich's gar lustig und keck
am sonnigen, wonnigen Rhein.








3. Am Rhein

Text: Johann von Wildenradt, 1902 (1845—1909), Weise : Engelbert Humperdinck, 1902 (1854—1921)


1. Wenn im sonnigen Herbste die Traube schwillt 
am sagenumwobenen Rhein,
wie so freudig der Sang aus der Seele quillt
beim funkelnden, köstlichen Wein!
O du herrlicher wonniger Wandertag
am Rhein, am sonnigen Rhein,
du fröhlicher, lachender Menschenschlag
am Rhein |: am sonnigen Rhein !:|

2.Und im Lenz, wenn die Erde in Blüten steht
am sagenumwobenen Rhein,
wenn der Odem der Liebe die Brust durchweht,
Herzliebste gedenke ich dein!
O du fröhliche, selige Minnezeit
am Rhein, am sonnigen Rhein,
wo der Himmel so blau
und das Herz so weit
am Rhein |: am sonnigen Rhein !:|

3. Wenn dereinst mir Freund Hein
mit der Sense winkt
am sagenumwobenen Rhein,
gib mir her den Pokal,
eh´ das Haupt mir sinkt,
und füll ihn mit labendem Wein!
O du friedlich verglimmendes Abendrot
am Rhein, am sonnigen Rhein,
o du leichter, versöhnender Zechertod
am Rhein |: am sonnigen Rhein !:|

4. Doch solang uns die Jugend die Locken kränzt
am sagenumwobenen Rhein,
sei von liebender Hand mir das Glas kredenzt
mit funkelndem, köstlichen Wein!
Sei geschaut in den leuchtendsten Augen Pracht
am Rhein, am sonnigen Rhein,
sei geherzt und geküßt in der Maiennacht
am Rhein |: am sonnigen Rhein !:|








4. Am Rhein und beim Wein


Text: Friedrich Emil Ritterhaus (1834-97), Melodie: Franz Riesk (1846-1932)


1. Mit Rheinwein füllt den Becher! 
Der perlt so klar und frisch! 
Ich saß als wack'rer Zecher 
an manchem Schenkentisch. 

Sah weißen Wein und roten 
in Kelchen spiegelblank, 
doch nichts hat überboten, 
der Heimat Göttertrank! 

Da bergen doch die Fässer 
den allerbesten Wein. 
Es zecht sich ja nirgends besser 
als an dem deutschen Rhein. 

2. Zum Lorbeer zu den Palmen 
trieb mich die Sehnsucht hin; 
ich sang der Minne Psalmen 
der stolzen Römerin. 

Betrogen und verlassen 
das war des Liedes Schluß: 
Komm laß dich fest umfassen 
zum heißen Liebeskuß, 

Du herrlichste der Rosen, 
du rheinisch Mägdelein. 
:Ich kenne kein süß'res Kosen 
als an dem deutschen Rhein!:

3. Schenkt ein den Saft der Trauben, 
des Rheingaus goldnen Schatz! 
In grünen Rebenlauben, 
da ist der schönste Platz! 

Ein wundersames Klingen 
durch Tal und Hügel zieht; 
des Stromes Wogen singen 
den Chor zu meinem Lied. 

Bei Sang und Kuß und Reben 
erblüht uns Selig sein! 
Will zechen, lieben, leben, 
am Rhein, am deutschen Rhein! 









5. Auf der Wanderung. 


Nach J. Stern. (Hoffmann von Fallersleben.)  


1. Zwischen Frankreich und dem Böhmerwald,
Da wachsen uns're Reben.
Grüss mein Lieb' am grünen Rhein,
Grüss' mir meinen kühlen Wein !
:Nur im Rheinland:
Da will ich ewig leben.

2. Fern in fremden Landen war ich auch,
Bald bin ich heimgegangen,
Heisse Luft und Durst dabei,
Qual und Sorgen mancherlei.
:Nur ins Rheinland:
Thät heiss mein Herz verlangen.

3. Ist ein Land, es heisst Italia,
Blüh'n Orangen und Citronen.
,, Singe" sprach die Römerin,
Und ich sang nach Norden hin:
:Nur im Rheinland:
Da muss mein Schätzlein wohnen.

4. Als ich sah die Alpen wieder glüh'n
Hell in der Morgensonne;
Grüss' mein Liebchen gold'ner Schein,
Grüss' mir meinen grünen Rhein!
:Nur im Rheinland:
Da wohnet Freud' und Wonne. 





6. Aus Feuer war der Geist geschaffen 


Text: Ernst Moritz Arndt



1. Aus Feuer ward der Geist geschaffen,
drum schenkt mir süßes Feuer ein,
Die Lust der Lieder und der Waffen,
die Lust der Liebe schenket ein,
Der Traube süßes Sonnenblut,
das Wunder glaubt und Wunder thut!

2. Was soll ich mit dem Zeuge machen,
dem Wasser, ohne Saft und Kraft?
Gemacht für Frösche, Kröten, Drachen
und für die ganze Würmerschaft?
Für Menschen muß es frischer sein,
drum schenket Wein und bringet Wein.

3. O Wonnesaft der edlen Reben,
o Gegengift für jede Pein!
Wie matt und wässrig wär das Leben,
wie ohne Stern und Sonnenschein,
Wenn du, der einzig leuchten kann,
nicht zündest deine Lichter an.

4. Es wären Glaube, Liebe, Hoffen
und alle Herzens Herrlichkeit
In nassem Jammer längst ersoffen
und alles Leben hieße Leid,
Wärst du nicht in der Wassersnot
des Mutes Sporn, der Sorge Tod.

5. Drum dreimal Ruf und Klang gegeben,
ihr frohen Brüder, stimmet an:
Dem frischen, kühlen Wind im Leben,
der Schiff und Segel treiben kann!
Ruft Wein, klingt Wein und aber Wein!
und trinket aus und schenket ein.







8. Bringt mir Blut der edlen Reben


Text: Ernst Moritz Arndt


1. Bringt mir Blut der edlen Reben,
bringt mir Wein!
Wie ein Frühlingsvogel leben,
in den Lüften will ich schweben
bei dem Wein, bei dem Wein!


2. Bringt mir Efeu, bringt mir Rosen
zu dem Wein!
Mag Fortuna sich erbosen
selbst will ich mein Glück mir losen
in dem Wein!

3. Bringt mir Mägdlein, hold und mundlich,
zu dem Wein.
Rollt die Stunde glatt und rundlich,
greif' ich mir die Lust sekundlich,
in dem Wein.


4. Bringt mir auch, das darf nicht fehlen
bei dem Wein!
echte, treue deutsche Seelen
und Gesang aus hellen Kehlen
bei dem Wein!

5. Klang dir, Bacchus, Gott der Liebe,
in dem Wein!
Sorgen fliegen fort wie Diebe,
und wie Helden glüh'n die Triebe
durch den Wein!

6. Klang dir Bacchus, Gott der Wonne,
in dem Wein!
Ha! schon schau ich Mond und Sonne,
alle Sterne in der Tonne,
in dem Wein!

7. Höchster Klang, wem sollst du klingen
in dem Wein?
Süßester von allen Dingen,
dir, o Freiheit, will ich's bringen
in dem Wein!





9. Burschenlust (Der Mai ist gekommen)


Text: Emanuel Geibel (1841), Melodie: Justus Wilhelm Lyra (1843) 


1. Der Mai ist gekommen,
Die Bäume schlagen aus,Da bleibe, wer Lust hat,
Mit Sorgen zu Haus!
Wie die Wolken wandern
Am himmlischen Zelt,
So steht auch mir der Sinn
In die weite, weite Welt.

2. Herr Vater, Frau Mutter,
Daß Gott euch behüt!
Wer weiß, wo in der Ferne
Mein Glück mir noch blüht;
Es gibt so manche Straße,
Da nimmer ich marschiert,
Es gibt so manchen Wein,
Den ich nimmer noch probiert.

3. Frisch auf drum, frisch auf drum
Im hellen Sonnenstrahl!
Wohl über die Berge,
Wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen,
Die Bäume rauschen all;
Mein Herz ist wie'n Lerche
Und stimmet ein mit Schall.

4. Und abends im Städtlein,
Da kehr ich durstig ein:
"Herr Wirt, Herr Wirt,
Eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel,
Du lustger Spielmann du,
Von meinem Schatz das Liedel,
Das sing ich dazu!"

5. Und find ich keine Herberg,
So lieg ich zur Nacht
Wohl unter blauem Himmel,
Die Sterne halten Wacht;
Im Winde die Linde,
Die rauscht mich ein gemach,
Es küsset in der Früh
Das Morgenrot mich wach.

6. O Wandern, o Wandern,
Du freie Burschenlust!
Da wehet Gottes Odem
So frisch in die Brust;
Da singet und jauchzet
Das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch so schön,
O du weite, weite Welt!





10. Da, wo die sieben Berge

Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)


1. Du kennst gewiss das wunderbare,
das schönste Plätzchen mit am Rhein,
wo sagenhaft die sieben Berge
dich laden zum Bewundern ein.
Wo frohe Menschen sich bewegen,
wo laut der Mädel Lachen klingt,
wo dir das Echo aller Wegen
wie Nixensang zum Ohre dringt.
Die Symphonie, die Melodie,
wer einmal da, vergisst es nie:

Da, wo die sieben Berge
am Rheinesstrande steh'n,
kannst du die blonden Mädel
mit blauen Augen seh'n.
Und an die schönen Stunden
denkst du dann tausendmal,
wo fröhlich sie marschierten
durchs Nachtigallental,
wo fröhlich sie marschierten
durchs Nachtigallental.


2. Fahr' hin du trauriger Geselle,
zum Traumbild deiner Kinderzeit.
Der Drachenfels auf alle Fälle,
nimmt dir dein ganzes Herzeleid.
Das Auge sieht den Himmel offen,
der Burgen Pracht gibt neue Lust,
und neues Leben, frisches Hoffen,
zieht durch die frohbewegte Brust.
Wenn tief im Tal mit einem Mal
ihr Liedchen singt die Nachtigall:

Da, wo die sieben Berge
am Rheinesstrande steh'n, ...


3. Willst du einmal mit deinem Schätzchen
auf Stunden wunschlos glücklich sein,
dann wähle dir am Rhein das Plätzchen,
da kehrt ins Herz der Frühling ein.
Wo helle Mädchenstimmen singen
und abends in der Schenke drin
die vollgefüllten Gläser klingen,
die Schiffe bunt vorüberzieh'n.
Du fühlst dich jung, du kommst in Schwung,
und lebst in der Erinnerung:

Da, wo die sieben Berge
am Rheinesstrande steh'n,...




11. Das Lied vom Rheinwein

C. Zöllner. 

1. Heda Wein her! Vom Rhein muss er sein:,:
Dein Lob du edler deutscher Rhein
Soll laut von uns besungen sein:,:
Denn Rheinwein muss ich haben,
soll ich mich weidlich laben 

:Doch Wasser!:,:
Mit Wasser bleibt mir ferne:
:Das trink ich gar nicht gerne:, : :,
:Wein muss es sein,:,: Wein vom Rhein. 


2. Heda etc.
Die Elbe gibt wohl auch was her, :,:Man denkt dabei: wenn's besser wär':,Ich war einmal in Meissen,
Und Hess mir welchen weisen

:S* war Wasser! :
: Mit Wasser etc. 

3. Heda etc.
An Leipzigs Pleiss- und Elsterfluss, :,
:Mich dauert's, dass ich's sagen muss, :
Hat's niemals schlanke Reben,
Wie an dem Rhein gegeben,

:Nur Wasser!:,:
Mit Wasser etc. 


4. Heda etc. —
Bei Jena drückt man Beeren aus, —
:,: Man denkt, es würde Wein daraus. :,:
Du lieber Gott in Gnaden,
Bewahr' uns doch vor Schaden. 

:,:S' ist Wasser! :,:
Mit Wasser etc. 






13. Denn nur der Rhein mit seiner Fröhlichkeit...


Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)



1. Vieltausendmal hat man den Vater Rhein gepriesen,
in seinem Schoß da sprudelt eitel Lebenslust:
Er hat so manchem Fremdling treu und brav bewiesen,
dass grad bei ihm das Herz schlägt höher in der Brust.
Wie kann's auch anders sein bei Sang und Klang am Rhein,
wo sich die Liebe und der Durst von selbst stellt ein.

Hallo, Frau Wirtin, schnell noch einen Humpen,
wo bleibt der Wein, mir reißt schon die Geduld.
Wenn ich kein Geld mehr hab, musst du mir pumpen,
denn nur der Rhein mit seiner Fröhlichkeit ist schuld!


2. Ob das die Sachsen sind, und ob es auch die Wiener,
auch die aus Hamburg, oder die aus Südtirol,
Hannoveraner, Münchner, selbst der Urberliner
fühlt sich am grünen Rhein bei uns besonders wohl.
Denn nirgends unbedingt es so viel Stimmung bringt,
wenn in der Schenke an dein Ohr es fröhlich klingt:

Hallo, Frau Wirtin, schnell noch einen Humpen,
wo bleibt der Wein, mir reißt schon die Geduld.
Wenn ich kein Geld mehr hab, musst du mir pumpen,
denn nur der Rhein mit seiner Fröhlichkeit ist schuld!





14. Die Lindenwirtin


Rudolf Baumbach, 1840-1905

Franz Wilhelm Abt, 1819-1885



1. Keinen Tropfen im Becher mehr
Und der Beutel schlaff und leer,
Lechzend Herz und Zunge,
Angetan hat's mir dein Wein,
Deiner Äuglein heller Schein
|: Lindenwirtin, du junge! :|

2. Und die Wirtin lacht und spricht:
"In der Linde gibt es nicht,
Kreid' und Kerbholz leider;
Hast du keinen Heller mehr,
Gib zum Pfand dein Ränzel her,
|: Aber trinke weiter." :|

3. Tauscht der Bursch sein Ränzel ein,
Gegen einen Krug voll Wein,
Tät' zum Geh'n sich wenden.
Spricht die Wirtin: "Junges Blut,
Hast du Mantel, Stab und Hut,
|: Trink und laß dich pfänden." :|

4. Da vertrank der Wanderknab'
Mantel, Hut und Wanderstab,
Sprach betrübt: "Ich scheide.
Fahre wohl du kühler Trank,
Lindenwirtin jung und schlank,
|: Schönste Augenweide." :|

5. Spricht zu ihm das schöne Weib:
"Hast ja noch ein Herz im Leib,
Lass' es mir zum Pfande!"
Was geschah, ich tu's euch kund:
Auf der Wirtin rotem Mund
|: Heiß ein andrer brannte! :|

6. Der dies neue Lied erdacht,
Sang's in einer Sommernacht
Lustig in die Winde.
Vor ihm stand ein volles Glas,
Neben ihm Frau Wirtin saß
|: Unter der blühenden Linde :|









15. Drum rat' ich dir - zieh' an den Rhein!


Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)





1. Wie klingt noch heut' so lieb
das Lied, das Simrock schrieb: 
"Zieh nicht zum Rhein, mein Sohn,
mein Sohn, ich rate es dir gut!"
Er kannte die Gefahr,
er wusst', wie wunderbar
der Aufenthalt im schönen,
schönen Rheinland war.

Drum rat ich dir, zieh an den Rhein,
wer einmal da gelebt, wird's nie bereu'n.
Rheinisches Blut und Wein vom Rhein
gibt dir Garantie zum Fröhlichsein. 


2. Da, wo in Wald und Flur
sich austobt die Natur,
wo man beim vielgepries'nen
Rheinwein an der Quelle sitzt,
wo man sich kennt im Nu
und trinkt auf du und du,
wo man noch scherzt,
wenn andre längst in süßer Ruh.

Drum rat ich dir, zieh an den Rhein, ... 

3. Du warst noch nie am Rhein?
Wie kann das möglich sein?
Da, wo die echte, rechte
Fröhlichkeit ihr Hauptquartier,
wo jeder Trauerkloss
wird seine Grillen los,
wo selbst der Kummer flieht,
und wenn er noch so groß. 

Drum rat ich dir, zieh an den Rhein, ... 





16. Ein Leben wie im Paradies


Text: Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776) 



1. Ein Leben wie im Paradies
Gewährt uns Vater Rhein;
Ich geb es zu, ein Kuß ist süß,
Doch süßer ist der Wein.
Ich bin so fröhlich wie ein Reh,
Das um die Quelle tanzt,
Wenn ich den lieben Schenktisch seh,
Und Gläser drauf gepflanzt.

2. Was kümmert mich die ganze Welt,
Wenns liebe Gläslein winkt,
Und Traubensaft, der mir gefällt,
An meiner Lippe blinkt?
Dann trink ich, wie ein Götterkind,
Die volle Flasche leer,
Daß Glut mir durch die Adern rinnt,
Und tauml', und fordre mehr.

3. Die Erde wär ein Jammerthal,
(Wie unser Pfarrer spricht)
Des Menschen Leben Müh und Qual,
Hätt' er den Rheinwein nicht.
Der macht die kalte Seele warm;
Der allerkleinste Tropf
Vertreibt den ganzen Grillenschwarm
Dem Zecher aus dem Kopf.

4. Der ist die wahre Panace,
Der ist für alles gut;
Er heilet Hirn und Magenweh,
Und was er weiter thut.
Drum lebe das gelobte Land,
Das uns den Wein erzog;
Der Winzer, der ihn pflanzt' und band,
Der Winzer lebe hoch!

5. Und jeder schönen Winzerin,
Die uns die Trauben las,
Weih ich, wie meiner Königin,
Ein volles Deckelglas.
Es lebe jeder deutsche Mann,
Der seinen Rheinwein trinkt,
So lang ers Kelchglas halten kann,
Und dann zu Boden sinkt. 












17. Einmal am Rhein.


Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)



1. Wer hat nicht mal am Rhein in lauer Sommernacht
beim Glase Wein vom Glücke träumend zugebracht
seelig berauscht Küsse getauscht
wo nur der Mond allein, dich schelmisch belauscht.

Einmal am Rhein und dann zu Zwei’n alleine sein
einmal am Rhein, beim Gläschen Wein im Mondenschein
einmal am Rhein, du glaubst, die ganze Welt ist dein
es lacht der Mund zu jeder Stund
das kranke Herz es wird gesund,
komm ich lade dich ein einmal zum Rhein.


2. Herrlicher Rhein, wo man am schönsten lebt und liebt
ihm gilt mein Glas. Gefüllt mit dem, was er uns gibt
sein Rebensaft Frohsinn uns schafft
Weine vom Rhein, die haben Wunderkraft.

Einmal am Rhein…

3. Mächtiger Strom, dein Anblick, deine ganze Pracht
ist was dich krönt und was dich nie vergessen macht.
Dein Farbenbild rebenumhüllt
läßt unsre Sehnsucht immer ungestillt.

Einmal am Rhein…





18. Ein rheinisches Mädchen beim rheinischen Wein


Text: Hans Willi Mertens (*Spich bei Troisdorf), ca. 1893

1. Hast du geliebt am schönen Rhein
Bei Sang und Wein, bei schönen Frauen
Dann, Bursche, stell' dein Wandern ein,
Die Welt hat Schön'res nicht zu schauen!
Dann hörtest du beim Becherklang
Wie dir im Glas die Nixe sang:
Ein rheinisches Mädchen beim rheinischen Wein;
Das muss ja der Himmel auf Erden sein!


2. Und kamst du weit und breit umher
Und scherzest du mit Blond' und Braunen,
Vom Rheine gehst du nimmermehr,
Liebt dich sein Kind mit allen Launen!
Dann spürest du mit jedem Kuss,
dass man am Rheine lieben muss:
Ein rheinisches Mädchen bei rheinischem Wein,
Das muss ja der Himmel auf Erden sein!


3. Und ist es nicht des Himmels Macht
Und ist es nicht des Himmels Bläue,
Was dir aus ihrem Auge lacht,
Das ist der Liebe reine Treue!
Dann singst du selbst beim Becherklang,
Was lockend dir die Nixe sang:
Ein rheinisches Mädchen beim rheinischen Wein
Das muss ja der Himmel auf Erden sein!









19. Es gibt nur einen deutschen Rhein


Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)


1. Es lebt sich nirgends schöner wohl,
Als wie am deutschen Rhein!
Der Rhein, der hat das Monopol
Für Wein und Mägdelein;

Und Männer von besonderm Schlag,
Mit Fröhlichkeit gepaart,
Verbürgen schon seit Jahr und Tag
Des Rheines Eigenart.

Wenn nicht der Wein so süffig wär,
Die Mägdelein so nett,
Und wenn es morgens nicht so schön,
So wunderbar im Bett;

Was kümmert mich die Adria,
Der Lido läßt mich kalt,
Für mich wächst hier der Malaga,
Hier ist mein Aufenthalt!

|: Es gibt nur einen deutschen Rhein,
Hier läßt man Sorgen Sorgen sein,
Ich pfeif' auf London und Paris,
Am Rhein da ist mein Paradies. :|


2. Wer nie entlang am Ufer fuhr,
Der Burgenherrlichkeit,
Hat froh bewundert die Natur,
Der Fremde tut mir Leid.

Wenn sieben Berge grüßen dich,
Und wenn die Loreley
Im Rheinstrom widerspiegelt sich,
Dann, Wand'rer, ist's vorbei.

Hieltst du am Rolandsbogen
Nicht mal zehn Minuten Rast,
Hast du dein halbes Leben, Freund,
Ganz sicherlich verpaßt.

Wer einmal in der Sommernacht,
Bei Wein und Mägdelein,
In Rüdesheim hat zugebracht,
Der stimmt begeistert ein.

|: Es gibt nur einen usw. . . . .

3. Die alten Deutschen tranken eins,
Das Lied lebt immerfort,
Am Ufer saßen sie des Rheins,
Das war der richt'ge Ort;

Und wo die Väter einst gezecht,
Da wollen wir nicht ruh'n.
Hallo! Herr Wirt den Becher her
Und füll' ihn bis zum Rand,

Wir trinken auf den Vater Rhein
Und auf den Rheinesstrand;
Wir trinken auf den deutschen Strom,
Der Menschen fröhlich stimmt,

Stoßt an auf das, was uns gehört,
Und was uns keiner nimmt.

|: Es gibt nur einen usw. . . . .





20. Es lag eine heimliche Schenke vor Jahren am grünen Rhein


1. Es lag eine heimliche Schenke
vor Jahren am grünen Rhein,
dort schenkte die besten Getränke
das schönste Mägdelein ein

2. Sie hatte ein Kirschenmäulchen
sie hatte nussbraunes Haar,
sie hatte zwei Augen wie Veilchen
der Blick und der Wein so klar

3. Da ich nach langen Jahren
zur Schenke wiederkam,
mit Herzleid muss' ich erfahren
daß das Mägdlein Abschied nahm

4. Nun such' ich von Schenke zu Schenke
trink manche Flasche leer,
das Mägdelein, an das ich denke
ich find' es nimmermehr

5. Wie hat, zum Rheine lugend
so hold ihr Blick geglänzt!
Es war die glückselige Jugend
die mir den Wein kredenzt.






21. Es steht ein Wirtshaus am grünen Rhein


Text: Josef Schregel , 1897 (1865—1947)
Musik: Herrmann Necke , 1897 (1850—1912)



1. Es steht ein Wirtshaus am grünen Rhein
von Reben und Rosen umkränzt,
drin hat der Wirtin Töchterlein
den perlenden Wein kredenzt.

Der Trunk der Wirtin war gut, fürwahr
hell blinkte sein goldener Schein!
Doch feuriger war das Augenpaar
vom lieblichen Töchterlein!

2. Ich trank ein Schmollis mit kräft'gem Zug
dem Kinde so rosig und schön;
als ich nach meiner Zeche frug
da liess sie mich nimmer geh'n!

Und als ich weiter dann zog in's Land
von seligen Stunden beglückt,
da hat mir des Mägdleins liebe Hand
mit Rosen den Hut geschmückt!

3. "Fahr' wohl, Gott gebe dir gut Geleit
du frischer, du fröhlicher Knab'!
Die Rosen sagen, wie allezeit
ich herzinniglich lieb ich hab!"

Das war, ihr Burschen, ein teurer Wein
mein teuerster wohl, ohne Scherz!
Ich zahlte nicht Gold, nicht Edelstein
ich gab ihr mein junges Herz!






22. Es waren drei lust'ge Gesellen am Rhein


Text: Karl Siebel,  Musik: Otto Lob



1. Es waren drei lust´ge Gesellen am Rhein,
die liebten nichts mehr als den hellen
den funkelnden, perlenden Wein.
Am Strande "Zur goldenen Traube"
erklangen drei Gläser zumal,
als leis durch die grünende Laube
der Schimmer des Mondes sich stahl

2. Die Berge - die herrlichen sieben
sie sahn in die Wolken hinein;
ein Schifflein kam leise getrieben
es wogte und rauschte der Rhein.
Und über die Berge gezogen
kam leise ein bläulicher Duft
und legte sich über die Wogen
es duftete träumend die Luft

3. Und über die Berge gezogen
kam leise die Fürstin der Nacht
und spiegelte tief in den Wogen
des Auges bezaubernde Pracht.
Die lust'gen Gesellen vergassen
im Glase den perlenden Wein -
Sie träumten und schweigend sie sassen
und sahn in die Weite hinein.
 









23. Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein


Text: Ludwig Uhland (1809)
Musik nach " Ich hab mir mein Weizen am Bergl gesät " (vor 1800)



1. Es zogen drei Burschen wohl über den Rhein,
bei einer Frau Wirtin, da kehrten sie ein.
"Frau Wirtin, hat Sie gut Bier und Wein?
Wo hat sie ihr schönes Töchterlein?"

2. "Mein Bier und Wein ist frisch und klar,
mein Töchterlein liegt auf der Totenbahr´"
Und als sie traten zur Kammer hinein,
da liegt sie in einem schwarzen Schrein.

3. Der erste, der schlug den Schleier zurück
und schaute sie an mit traurigem Blick:
"Ach lebest du noch, du schöne Maid!
ich würde dich lieben von dieser Zeit"

4. Der zweite deckte den Schleier zu
und kehrte sich ab und weinte dazu:
"Ach, dass du liegst auf der Totenbahr!
Ich hab dich geliebet so manches Jahr."

5. Der Dritte hub ihn wieder sogleich
und küsste sie auf den Mund so bleich:
"Dich liebt' ich immer, dich liebt' ich noch heut
und werde dich lieben in Ewigkeit."






24. Grüßt mir das blonde Kind am Rhein


Text: Hans Willi Mertens


1. Ich wand're in die weite Welt
Auf Straßen und auf Gassen,
Da find ich alles schön bestellt,
nur mich find ich verlassen. 

Der Weg wird weit, am rauhen Stein,
Da leg ich müd mich nieder.
|: Grüßt mir das blonde Kind am Rhein
Und sagt, ich käme wieder! :| 


2. Und weiter, wenn der Morgen tagt,
Durch Sonnengold und Regen.
Mir hat die Mutter oft gesagt:
Das Glück blüht allerwegen!
Und doch hier kann es nimmer sein,
Kein einz'ger Stern fällt nieder.
|: Grüßt mir das blonde Kind am Rhein
Und sagt, ich käme wieder! :|


3. Wie hab' beim Abschied ich gescherzt,
Als ob mich nichts gequälet.
Nun weiß ich erst, wie sehr es schmerzt,
Wenn eins dem andern fehlet.
Am Ufer wandelt sie allein,
Singt einsam meine Lieder,
|: Grüßt mir das blonde Kind am Rhein
Und sagt, ich käme wieder! :|






25. Guter Mann, du gehst so stille


Text: Bläck Fööss, Melodie: Guter Mond, du gehst so stille



1. Guter Mann, du gehst so stille
durch die Abenddämmerung dahin.
Bist so ruhig und ich fühle,
irgendwas hast Du im Sinn.
Lautlos folg’ ich deinem Schritte.
Knarrend öffnet sich eine Tür.
Dann entschwindest Du meinem Blicke,
Du bist drin und ich bleib’ hier.

2. Fahles Licht scheint auf die enge Gasse
aus dem Fenster dort aus jenem Haus.
Guter Mann, wo du hineingegangen,
alles sieht so still und friedlich aus.
Manchmal öffnet sich die Türe,
Schatten kommen, Schatten gehen.
Mancher still wie du mit gleichem Schritte,
doch die meisten können kaum noch stehn.

3. Eine lange Zeit ist schon vergangen
und ich muss hier oben einsam stehn.
Langsam spür’ auch ich ein Verlangen,
in das kleine, stille Haus zu geh’n.
Doch auf einmal hör ich singen.
Du trittst ein ins fahle Dämmerlicht.
Krachend fällt die Tür ins Schlosse.
Guter Mann, was kümmert es dich?

4. Nicht mehr still, nein fröhlich locker singend
schaukelst du den schmalen Weg entlang.
Hier und da kommt dir ein Haus entgegen,
ab und zu hältst du auch eines an.
Und du sprichst mit der Laterne,
du umarmst sie wie 'nen guten Freund.
Dann entschwindest Du meinem Blicke,
hast dich kurz am Hollerbusch verbeugt.

5. Guter Mann, da bist du endlich wieder.
Die Verbeugung hat dir gut getan.
Scheinst zufrieden mit der Welt und allem
und du fängst auf’s Neu’ zu singen an.
Doch da öffnet sich ein Fenster
und ein Wasserstrahl trifft deinen Hut.
Lachst hinauf, wünschst eine gute Ruhe,
singst dein Lied mit ungebroch’nem Mut.

6. Guter Mann, hier endet deine Reise.
Gott sei Dank, bist du gesund zu Haus.
Legst dein müdes Haupt in weiche Kissen
und ruhst dich von deiner Reise aus.
Aber ich muss weiterziehen.
Hab’ noch einen weiten Weg vor mir.
Doch bestimmt seh’n wir uns bald schon wieder.
Guter Mann, dann leucht ich dir.










26. Herbstlied (Bunt sind schon die Wälder)

Text: Johann Friedrich Reichardt (1799)   Melodie: Johann Gaudenz Salis-Seewis (1782)


1. Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.

2. Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche, mit Streifen
rot und weiß bemalt.

3. Flinke Träger springen,
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.

4. Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Mondesglanz;
junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.









27. Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett geseh'n 


Text: Heinz Korn - Musik: Toni Steingass und Heinz Korn




Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett geseh'n
ja der hat's wunderschön,
der braucht nie aufzusteh'n.
Und rechts und links vom Bett
da steht der beste Wein -
ach wäre ich doch nur der alte Vater Rhein!


Ich hatte was getrunken,
es war wohl ein sehr guter Wein.
Denn ich bin umgesunken
und drunten am Rhein schlief ich ein.

Da lag ich, und plötzlich
ja wen sah ich da?
Ich rieb mir die Augen,
wisst ihr wen ich sah?


Ich hab den Vater Rhein . . .









28. Ich hab' heut' Nacht vom Rhein geträumt

Verse: Fritz Rotter, Musik: A. Egen



1. Wir haben manches Fläschchen heut' vergossen

In einem sehr fidelen lieben Kreis.
Der gold'ne Wein ist literweis' geflossen!
In meiner Tasche fühl' ich den Beweis

Ich habe manches Gläschen heut' getrunken

Nach altbewährtem klassischen Prinzip.
Dann bin ich irgendwo wohin gesunken,
Wo ich in süßen Träumen liegen blieb.

Ich hab heut' Nacht vom Rhein geträumt und von der Loreley.

Und du mein süßes Mädelchen und du warst auch dabei.
Ich saß mit dir beim goldnen Wein in einer Sternennacht,
Doch als es grad' am Schönsten war, da bin ich aufgewacht.

2. Glaubt es mir, ihr Schwestern und ihr Brüder,

Das höchste Glück ist so ein Traum im Rausch.
Und darum trink' ich heute Abend wieder
Und bin so reich, daß ich mit Keinem tausch.

Ich bin meinem Freund, dem Wein zufrieden,

Zu Zweit vergessen sich die Sorgen bald
Grad' weil wir zwei an Jahren so verschieden.
Denn ich bin jung und er dafür ist alt.

Ich hab heut' Nacht vom Rhein geträumt usw.











29. Ich weiß ein Fass im tiefen Keller
(Wenn mich Sorge plagt)


Text: Friedrich Schwarz, Melodie: E. May


1. Wenn mich Sorge plagt
Und der Kummer nagt,
Weil mal nicht die Sonne scheint,
Sag ich: "Na, denn Prost!"
Und ich suche Trost
Bei meinem allerbesten Freund:

Refrain:
Ich weiß ein Faß in einem tiefen Keller,
Gefüllt mit wunderbarem Wein!
'sist kein Burgunder und kein Muskateller,
Ein alter Jahrgang ist's von Rhein!
Ich hab da drunten manche Nacht gesessen
Und hielt im Arm ein Mädel zart und fein.
Ich hab den Namen von dem Wein vergessen
Und den Namen vom Mägdelein.


2. Freunde, hört mich an:
Bin ich einmal dran,
Und ihr senkt mich tief hinab,
Setzt mir jenes Faß
Voll von edlem Naß
Als meinen Grabstein auf mein Grab!
Refrain:

3. Was ich nicht vergaß
Ist das schöne Faß,
Mit dem wunderbaren Wein.
Nehmt das Glas zur Hand,
Füllt es bis zum Rand
Und trinkt auf's Wohl vom Mägdelein.
Refrain:












30. Im Rolandsbogen


Text: Jörg Ritzel, Musik: Paul Mania



1. Ich kam von fern gezogen
zum Rhein, zum Rhein
beim Wirt am Rolandsbogen
da kehrt ich ein
Ich trank mit seiner Base
auf Du und Du
Der Mond mit roter Nase
sah zu, sah zu

2. Der alte Sünder zeigte
auf voll, auf voll
Mein junges Herze geigte
in Dur und Moll;
Ich sah zwei Ringellöckchen,
bombom, bombom
Die läuteten wie Glöckchen
komm, komm, komm, komm.

3. Und Augen heiß wie Köhlchen
von Erz, von Erz,
Es hüpfte in dem Bölchen
mein Herz, mein Herz;
Die Welt sie ridawanzte
jupphei, jupphei,
Der Rolandsbogen tanzte
duldei, duldei

4. Die Maid zu meiner Linken
goß ein, goß ein
Mir wärs als tät sie winken
bin dein, bin dein
Das war ein selig Kosen,
zu zwein, zu zwein
Es schwammen rote Rosen,
im Wein, im Wein

5. Sie küßte mich und lachte
ich trank und trank,
Ein Miederstänglein krachte
ich sank und sank;
Und als die Mondsilhouette
verschwand, verschwand
Da lag die Maid im Bette
und ich im Sand

6. Drum kommst du Knab´ gezogen
zum Rhein, zum Rhein
Hüt´ dich vorm Rolandsbogen
und seinem Wein.
Es lockt in jedem Glase
bombom, bombom,
Das Glöckchenspiel der Base
komm, komm, komm, komm!










31. Im tiefen Keller


Text: Karl Müchler



1. Im tiefen Keller sitz ich hier

bei einem Fass voll Reben
bin frohen Muts und lasse mir
vom Allerbesten geben.
Der Küper zieht den Heber vor
gehorsam meinem Winke
reicht mir das Glas, ich halt´s empor
und trinke, trinke, trinke

2. Mich plagt der Dämon, Durst genannt

doch um ihn zu verscheuchen,
nehm’ ich mein Deckelglas zur Hand
und lass mir Rheinwein reichen.
Die ganze Welt erscheint mir nun
in rosenroter Schminke,
ich könnte niemand Leides tun
und trinke, trinke, trinke.

3. Allein mein Durst vermehrt sich nur

bei jedem vollen Becher,
das ist die leidige Natur
der echten Rheinweinzecher;
Doch tröst ich mich, wenn ich zuletzt
vom Faß zu Boden sinke,
Ich habe keine Pflicht verletzt
ich trinke, trinke, trinke.






34. Kleine Winzerin vom Rhein

Text und Musik: Heinz Sommer
Bearbeitung: Curt Mahr



1. Da drunten im Rheinland,
da wächst so ein herrlicher Wein;
und wo ich den Wein fand,
da kehr' ich gerne ein.
Lacht mir dort beim Glase
die Winzerin zu,
dann sing' ich und sage
beim ersten "Du":

Refrain: 
Kleine Winzerin vom Rhein,
du musst wissen,
g'rad zum Küssen gehört ein Wein.
Denn der junge Wein
ver führt zum Küssen,
das musst du wissen,
Winzerin vom Rhein.
Kleine Winzerin vom Rhein,
du musst wissen,
g'rad zum Küssen gehört ein Wein.
Denn der junge Wein
ver führt zum Küssen,
das musst du wissen,
Winzerin vom Rhein.  


2. Ich bin kein Gelehrter,
doch hab' ich die Weine studiert,
hab' meine Semester
mit Küssen absolviert.
Mein Hörsaal hiess Kneipe
dort fehlte ich nie,
und sprach Eine Bleibe"
sang ich mein Lied:

Refrain.

3. Wie lang' wird ich kneipen?
Das ist mir doch so einerlei.
Ich lebe den Freuden,
bis alles ist vorbei.
Ist schwer auch mein Schädel
vom köstlichen Wien,
ich hebe mein Gläsel
und sing' vom Rhein:

Refrain.












35. Loblied auf den »34er« Wein



Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann




1. Im Jahre »Vierunddreißig« 

da hat es die Sonne geschafft.
Sie gab vor allem den Reben 

die Würze, die Kraft und den Saft.
Jetzt sitzen wir an der Quelle 

und haben Gelegenheit,
das edle Nass zu prüfen, 

was uns die Rebe beut.

||: Komm, komm Du Winzerin,
Mädel komm, schenk ein.
Schenk uns den »34er« ein.
Der soll so spritzig, so süffig sein.
»34er« gibt es nur einmal,
Mädel komm, füll den Pokal! :||


Der Wein, der macht so fröhlich, 

zumal wenn der Jahrgang so gut.
Man wird, ach, beim Schlürfen 

so selig, denn Weine, die gehen ins Blut.
Er lässt uns die Sorgen vergessen, 

oft glaubt man und bildet sich ein,
im Rausch mit Gott Bacchus zusammen 

im siebenten Himmel zu sein.

Komm, komm Du Winzerin...

Und nun, du alter Zecher, 

der heute bei uns hier zu Gast,
der du als Student den Becher 

in Bonn oft geleeret hast,
die Jugend, die Kneipe, der Humpen, 

ein Mädel und sonst noch was,
auf all dieses, lass dich nicht lumpen, 

da leere das nächste Glas.

Komm, komm Du Winzerin...







Lustig, lustig, ihr lieben Brüder

19. Jahrhundert

1. Lustig, lustig ihr lieben Brüder,
so leget all eure Sorgen nieder
:und trinkt ein Glas Champagnerwein:

2. Auf die Gesundheit aller Brüder
die da reisen auf und nieder
:dies soll unsre Freude sein:

Refrain
Denn unser Handwerk das ist verdorben,
die letzten Saufbrüder sind gestorben
:es lebet keiner mehr als ich und du:

3. Und sollte wirklich noch einer leben,
so soll der Meister ihm den Abschied geben
:denn er macht ihm das Leben sauer:

4. Und auch in Polen ist nichts zu holen
Als ein paar Stiefel ohne Sohlen
:Bei Danzig geht die See schon an:

5.. Da wollen wir aufs Schifflein setzen
Und unser junges Herz ergötzen
:Wir wollen fahren auf die See:

6. Schifflein, Schifflein, du mußt dich wenden
du mußt den Bug nach Riga wenden
:in die russische Kaufhandelsstadt:

7. Dann wollen wir es noch einmal wagen
Wir wollen fahren nach Kopenhagen
:Nach der dänischen Residenz:

8. In Bergen regnet es große Tropfen,
getrunken wird hier aus Malz und Hopfen,
korngelb gebrautes nordisch Bier.

9. Weg mit dem Meister, weg mit den Pfaffen
Kaiser, König soll sich raffen
:weg, wer da kommandieren will:

10. Als wir durch deutsche Lande zogen
haben wir so manchen Wirt betrogen
:doch seine Tochter war uns gut genug:

11. Darauf wollen wir lustig saufen
schöne Mädchen wollen wir kaufen
:Das soll unser Handwerk sein:

12. Ich hatte manchen blanken Gulden
heute hab ich ‘ne Menge Schulden
:Doch einen Humpen für der Seele Ruh:

13. In Lübeck hab ich es angefangen
nach Hamburg stand dann mein Verlangen
:Das schöne Bremen hab ich längst gesehen:

14. Das Brandenburger Land hat mir gefallen
die Festung Magdeburg vor allen
:Berlin, die alte Branntweinburg:

15. Wie auch Celle, Hannover, Münden
von da aus wolln wir nach dem Rhein verschwinden.
:wohl nach dem alten heiligen Köln:

16. Gleich übern Berg gings dann rein nach Hessen
das trübe Ländle hab ich gleich vergessen
:im Blauen Bock beim Äppelwoi:

17. Frankfurt am Main hab ich gesehen

der Herbergstochter mußte ich gestehen
:der letzte Heller muß versoffen sein:

18. In Mannheim wolln wir unser Glück probieren
nach Karlsruh wird uns der Weg dann führen
so kommen wir in Elsaß rein
:in Straßburg gibt es guten Wein:

19.: In Freiburg geht’s nicht lang logieren,
wir wollen in die Schweiz marschieren,
:nach Basel, Zürich und bis Bern:

20. Wir wollen auch noch Bonn besuchen,
in Bingen gibt’s zum Wein auch Kuchen,
bei Mainz, da fließt der Main in‘ Rhein.

21. Nach Thüringen möcht ich hinein
in Jena, Erfurt, Weimar sein
:und auf der Wartburg kehren ein:

22. In Königsbrück hat mir’s gefallen
die vielen Töpfer hier vor allem,
die Scheiben drehn sie, drehn und drehn.

23 Was warn die Töpfer für Gesellen,
hörten sie nachts die Hunde bellen
so fraßen sie die einfach auf.

24. Wie auch in Leipzig, Dresden, Sachsen,
wo all die schönen Mädchen wachsen,
:wohl in dem schönen Rosenthal:

25. Die braven Bürger im sturen Bayern
die zahlen pünktlich ihre Steuern
:man hat sie dort wohl auch erdacht:

26. Und wer dies alles hat gesehen,
der kann getrost nach Hause gehen
:und nehmen sich ein junges Weib:

27. Denn wir sind alle freie Leute,
die ganze Welt gehört uns als Beute,
:ja, also ist es gut und recht:

28. Schlagt ein die Fässer und laßt es laufen,
heute heißt es wacker saufen,
:denn solch ein Himmelreich ist nah:

29. Darauf wollen wir lustig saufen,
schöne Mädchen wollen wir uns kaufen,
:ja das soll unser Handwerk sein:

Refrain
Denn unser Handwerk das ist verdorben,
die letzten Saufbrüder sind gestorben
:es lebet keiner mehr als ich und du:








36. Mädel, Mädel, komm mit mir


Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)



1. Mädchen, bist gar so traurig, warum,

warum, sag mir bloß warum?
Hast du noch nie was gehört vom Rhein,
kennst nicht den Zauber, den Frohsinn, den Wein?
Oh, das wär' schade darum.

Mädel, Mädel, komm mit mir,

komm mit mir den Rhein entlang,
wo die Menschen so prächtig sind,
wo die Weine so mächtig sind,
wo auf Bergeshöh'n voll die Reben steh'n,
da wirst du erst seh'n, wie die Welt so schön.

2. Mädchen, hör wie es klingt, wenn er singt

am Rhein der Zecher beim Wein.
Jede Minute in diesem Bereich
ist wie ein Stückchen vom Himmelreich,
schöner kann's nirgendwo sein.

Mädel, Mädel, komm mit mir...


3. Mädchen, sicherlich hast du vom Rhein

und all den Sagen geträumt,
träumst du vom Kosen, doch sei gescheit,
was nützt der Traum, wenn die Wirklichkeit
du hast im Leben versäumt.

Mädel, Mädel, komm mit mir...








37. Nur am Rhein möcht ich sein, wenn der Wein blüht


Wer Rheinländer ist, wohl niemals vergißt,
die herrliche Jugend am Rhein
Die Mädels sind gut mit Feuer im Blut
genau wie der köstliche Wein
Mosel und Ahr sind wunderbar
Doch stets zum Rhein es mich zieht

wo man als Student die Rheinzeit verkennt
beim Gläserklang hört man das Lied:

Nur am Rhein möcht' ich sein, wenn der Wein blüht
und sein Duft durch die Luft übern Rhein zieht
Mit 'nem Mädel allein dann beim Wein
selbst im Himmel kann's schöner nicht sein.

Bist du mal verliebt nichts Schöneres gibt
wenn man so ein wenig berauscht
und selig beim Wein so kosend allein
herzinnige Küsse man tauscht
Rings um mich um wohl schaust herum
du fühlst dich glücklich wie nie
schenkst einfach so ein
sind wir bald schon zu zwein
im Walzertakt die Melodie:

Nur am Rhein möcht' ich sein...














38. O, du wunderschöner deutscher Rhein


Text: W. Matthias - Musik: Rudolf Förster



1. Ich saß am Rhein und sah in die Wogen hinein,

mir schien die Flut ein Feenreich zu sein,
denn plötzlich klang ein ferner Klang
ganz leis zu mir empor,
vom Glück berauscht, hab' ich gelauscht
der Nixen süßem Chor.

O du wunderschöner deutscher Rhein,

du sollst ewig Deutschlands Zierde sein.
O du wunderschöner deutscher Rhein,
du sollst ewig Deutschlands Zierde sein.

2. Da kam gar bald ein Mägdlein im Nachen herbei,

so wunderschön war nur die Lorelei.
Sie setzte sich dann neben mich
im Abendsonnenschein,
von alter Zeit und Herrlichkeit
sang'n wir bei edlem Wein: 

O, du wunderschöner deutscher Rhein, ...


3. Doch als ich dann der Holden ins Aug' gesehn,

da war es, ach, gar bald ums Herz geschehn.
In Seligkeit schwor ich der Maid
die ew'ge Lieb' und Treu,
sie sank voll Lust an meine Brust,
vereint sang'n wir aufs neu: 

O, du wunderschöner deutscher Rhein, ...








39. O, Mosella!


Musik und Text: Karl Berbuer




1. Manches Mal, manches Mal,
zog vergnügt ich durch's Moseltal;
sah die Täler und sah die Höh'n,
sah die lieblichen Madchen dort geh'n,
und vom Wein,
goss man fein,
mir den edelsten Tropfen ein.
Doch wenn die letzte der Flaschen war leer,
dann rief ich nach mehr:

Refrain:
O Mosella! 
du hast doch so viel Wein,
O Mosella! 
trinkst du den Wein allein?
In deinem Garten Eden,
wächst doch der Wein für jeden,
und ohne Wein
kann ich nicht sein,
O Mosella!


2. Vater Rhein, du allein,

kennst am besten dein Töchterlein,
sie war immer so nett zu mir,
jetzt bekomm ich kein Tröpfchen von ihr,
Vater Rhein, muss das sein?
Sag' warum schenkt sie mir nichts ein?
Macht sie, dass dir vielleicht nach irgendwie,
nochmals frag' ich sie:

Refrain

3. Nun hat sie mich erhört,

und sie schickt wieder ungestört
kistenweise den Wein zu mir.
Aber ach, sie will D-Mark dafür.
Wenn ich mal nicht bezahl,
bläst sie mir was das nächste Mal.
Dann sage ich ihr mit flehendem Ton,
leis durch's Telefon:

Refrain







40. Rhein in Flammen 

(Beim Feuer am 18. Oktober)

(Flamme empor, Flamme empor)

Text: Joh. H. Chr. Nonne, 1814, Melodie: L. Tr. Gläser, 1791
Gedichtet zum "Oktoberfeuer" am Jahrestage der Völkerschlacht bei Leipzig

1. Flamme empor, Flamme empor.
Steige mit loderndem Scheine
auf die Gebirge vom Rheine
glühend empor, glühend empor.

2. Siehe, wir stehn
treu im geweiheten Kreise
dich zu des Vaterlands Preise
brennen zu sehn.

3. Heilige Glut!
Rufe die Jugend zusammen,
daß bei den zischenden Flammen
wachse der Mut.

4. Hier auf den Höhn
leuchte, du brennendes Zeichen,
daß alle Feinde erbleichen,
wenn sie dich sehn.

5. Finstere Nacht
lag auf Germania's Auen:
Da ließ Jehova sich schauen,
der uns bewacht.

6. Licht, brich herein!
Sprach er: da sprühten die Flammen,
schlugen in Gluten zusammen
über dem Rhein.

7. Und er ist frei!
Flammen umbrausen die Höhen,
die um den Herrlichen stehen,
jauchzt, er ist frei!

8. Stehet vereint,
Brüder, und laßt uns mit Blitzen
unsre Gebirge beschützen
gegen den Feinde!

9. Leuchtender Schein!
Siehe, wir singende Paare
schwören am Flammenaltare.
Deutsche zu sein!

10. Höre das Wort!
Vater, auf Leben und Sterben,
hilf uns die Freiheit erwerben!
Sei unser Hort!










41. Rheinische Lieder (schöne Frau'n beim Wein) 


Text, Musik und Gesang von Willi Ostermann (1928)



1. Ich hatte zu drei Dingen

im Leben stets Vertrau'n:
zum Wein, zum Lied vom Rheine
und zu den ed'len Frau'n.
Die stimmten als Begleiter
von Kindheit an bis heut'
mich immer froh und heiter,
drum sing ich alle Zeit:

Rheinische Lieder, schöne Frau'n beim Wein,

was braucht man mehr noch,
um glücklich zu sein.

2. Wie klingen froh die Lieder,

sitzt man am Rhein beim Wein
und hat dann hin und wieder
im Arm ein Mägdelein.
Und blinzelt durch die Wolken
der Mond von Zeit zu Zeit,
wie ist daraus zu denken
an diese Seligkeit.

Rheinische Lieder ...


3. Die Lese ist beendet,

die Rebe bringt den Lohn.
Und auf den '28er
freu ich mich heute schon.
Komm Sänger, nimm die Laute
und sing mir Lieder vor
vom Rhein, wo manchem Liebchen
ich ewige Treue schwor.

Rheinische Lieder, ...















42. Rheinweinlied


Text: Matthias Claudius
Melodie: Johann Andre (1775)


1. Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher
|: und trinkt ihn fröhlich leer! :|
Zu ganz Europia ihr Herren Zecher,
|: ist solch ein Wein nicht mehr! :|

2. Er kommt nicht her aus Ungarn noch aus Polen;
|: noch wo man franzmänn'sch spricht. :|
Da mag Sankt Veit, der Ritter, Wein sich holen,
|: wir holen ihn da nicht. :|

3. Ihn bringt das Vaterland aus seiner Fülle;
|: wie wär' er sonst so gut! :|
Wie wär' er sonst so edel, wäre stille
|: und doch voll Kraft und Mut! :|

4. Er wächst nicht überall im deutschen Reiche,
|: und viele Berge, hört, :|
sind, wie die weiland Kreter, faule Bäuche
|: und nicht der Stelle wert. :|

5. Thüringens Berge zum Exempel bringen
|: Gewächs, sieht aus wie Wein, :|
ist's aber nicht. Man kann dabei nicht singen,
|: dabei nicht fröhlich sein. :|

6. Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen,
|: wenn ihr Wein finden wollt, :|
das bringt nur Silbererz und Kobaltkuchen
|: und etwas Lausegold. :|

7. Der Blocksberg ist der lange Herr Philister,
|: er macht nur Wind, wie der; :|
drum tanzen auch der Kuckuck und sein Küster
|: auf ihm die Kreuz und Quer. :|

8. Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsre Reben!
|: Gesegnet sei der Rhein! :|
Da wachsen sie am Ufer hin und geben
|: uns diesen Labewein. :|

9. So trinkt ihn denn und laßt uns allerwegen
|: und freu'n und fröhlich sein! :|
Und wüßten wir, wo jemand traurig läge,
|: wir gäben ihm den Wein! :|










43. Schöner Rhein, Vater Rhein!

Bearbeitet von H. Mohr. (Dr. A. Levy.)



1. Schöner Rhein, Vater Rhein ! 
Brausend kommen deine Wogen 
Von der Alpe Felsgestein, 
Schliessest mit gewalt'gen Bogen 
Tausend prächt'ge Städte ein;
Unsern Triften bringst du Segen, 
Unser'n Fluren froh Gedeih'n,
:,:Und man preist dich allerwegen, 
Schöner Rhein, Vater Rhein!:,: 

2. Tief in deine kräft'gen Wellen 
Taucht manch kühnes Fahrzeug ein 
:,:Und die weissen Segel schwellen, 
:,: Bunte Wimpel flattern d'rein, 
Von den Bergen bis zum Meere 
Trägst du sie am Busen dein. 
:Weit zu künden deine Ehre, 
Schöner Rhein, Vater Rhein!:,: 

 3. Doch das schönste deiner Kinder, 
Auf den Hügeln reift der Wein, 
Deiner Herrlichkeit Verkünder 
Will er allen Menschen sein, 
Und durchglüht von seiner Flamme 
Stimm' in unsern Jubel ein 
:, : Jeder Mann von deutschem Stamme:
Schöner Rhein, Vater Rhein!:,: 





44. Sehnsucht an den Rhein
(Dort, wo der alte Rhein mit seinen Wellen)
Georg Schmitt von Trier, 1842


1. Dort, wo der alte Rhein mit seinen Wellen
so mancher Burg bemooste Trümmer grüsst
dort, wo die blauen Trauben saft´ger schwellen
und kühler Most des Winzers Müh´ versüsst
dort möcht ich sein, bei dir, du Vater Rhein
auf deinen Bergen möcht ich sein!

2. Ach könnt' ich dort in leichter Gondel schaukeln
und hörte dann ein schönes Winzerlied,
viel schön're Träume würden mich umgaukeln
als sie der Pleisse flaches Ufer sieht.
Dort möcht' ich sein, wo deine Welle rauscht
wo's Echo hinterm Felsen lauscht!

3. Dort, wo der grauen Vorzeit schöne Lügen
sich freundlich drängen um die Phantasie,
dort ist, nein, meine Sehnsucht kann nicht trügen
dort ist das Land der schönen Poesie.
Dort möcht' ich sein, bei dir, du Vater Rhein
wo Sagen sich an Sagen reihn!

4. Wo Burg und Kloster sich aus Nebel heben
und jedes bringt die alten Wunder mit,
den kräft'gen Ritter seh' ich wieder leben
er sucht das Schwert, mit dem er erstmals stritt;
dort möcht' ich sein, wo Burgen auf den Höh'n
wie alte Leichensteine stehn!

5. Ja, dorthin will ich meinen Schritt beflügeln
wohin sich jetzt auch meine Sehnsucht träumt,
will freudig eilen zu den Rebenhügeln
wo die Begeistrung aus Pokalen schäumt.
Bald bin ich dort, und du, mein Vater Rhein
stimmst froh in meine Sehnsucht ein!












45. Strömt herbei ihr Völkerscharen

Text: Otto Inkermann 1848 (1823-1862), Melodie: Peter Johann Peters (1820 - 1870)



1. Strömt herbei ihr Völkerscharen,

Zu des deutschen Rheines Strand!
Woll ihr echte Luft erfahren,
O so reichet mir die Hand.
Nur am Rheine will ich leben,
Nur am Rhein geboren sein,
|: Wo die Berge tragen Reben,
Und die Reben gold'nen Wein. :|

2. Mögen tausend schöne Frauen

Locken auch mit aller Pracht,
Wo Italiens schöne Auen,
Wo in Düften schweigt die Nacht.
Nur am Rheine will ich lieben,"
Denn in jedes Auges Schein,
|: Stehet feurig es geschrieben:
Nur am Rhein darfst du frei'n! :| 

3. Mag der Franzmann eifrig loben'
Seines Weines Allgewalt,
Mag er voll Begeist'rung toben,
Wenn der Kork der Flasche knallt.
Nur am Rheine will ich trinken,'
Einen echten deutschen Trank,
|: Und so lang noch Becher blinken,
Töne laut ihm Lob und Dank. :|

4. Und wenn ich geliebt in Wonne

Und gelebt in Herrlichkeit,
Und geleeret manche Tonne,
Geh' ich ein zur Seligkeit.
Nur am Rheine will ich sterben,
Nur am Rhein begraben sein,
|: Und des letzten Glases Scherben,
Werf' ich in den Rhein hinein. :|






46. Vom Rhein der Wein


Text: Hermann Brandt, Op. 8




1. Was bringen uns die Reben?
Vom Rhein den Wein!
Ihn hat uns Gott gegeben,
Drum schenket ein!

Kling, kling, goldner Wein
Perlet im Pokale.
Kling, kling, goldner Wein
Vater Rhein! Du schöner Rhein!


2. Schäumende Wogen, perlender Wein,
Sei mir gegrüßt, o, du herrlicher Rhein!
Liebliche Fluren, duftendes Grün,
Laßt mich zum Rhein, ja, zum Rhein laßt mich ziehn!
Kling, kling, usw.

3. Gott Bacchus, er soll leben!
Schenkt ein, schenkt ein!
Der uns den Wein gegeben
Den Wein vom Rhein
Kling, kling, usw.

4. Herziges Liebchen, dort unten am Rhein,
Mein ganzes Leben, das will ich dir weihn.
Rosige Wangen seh' ich erglühn,
Laßt mich zum Rhein, ja zum Rhein laßt mich ziehn!
Kling, kling, usw.










47. Weinlied  


Aus der Operette "Der lachende Ehemann" von Edmund Eysler



1. Fein, fein schmeckt uns der Wein,
Wenn man zwanzig ist, und auch die Liebe.
Fein, fein schmeckt uns der Wein
Wenn man dreißig ist, und auch die Liebe,
Wenn man vierzig ist, man noch gerne küsst,
B'sonders wenn man einst sparsam gewesen ist.
Doch wenn man älter wird,
Ein wenig kälter wird,
Bleibt allein nur der Wein.

2. Du lustigster der Philosophen
Dir widmete ich viele Strophen,
Von meines Lebens heitrem Lied,
Das jetzt an mir vorüberzieht.
Du heiterster der Sorgenbrecher,
Du einz'ger trost der Lebenszecher,
Und muß das Lied zu Ende gehn,
So widme ich dir den Refrain: 


Fein, fein schmeckt uns der Wein . . .







48. Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär


Text: Heinz Böninghausen



1. Wie oft schon hab’ ich am Rheine gedacht:

Kinder wie wäre das schön,
wenn überraschend so ganz über Nacht,
zu mir ein Zauberer käm.
Er hielt seinen Zauberstab dann über mich,
mit Hokus und Pokus und so,
und eins, zwei, drei wär ich ein munterer Fisch
und schwämme im Rhein irgendwo.

Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär,

ja dann möcht’ ich so gern ein Fischlein sein.
Ei, wie könnte ich dann saufen,
brauchte keinen Wein zu kaufen,
denn das Fass vom Vater Rhein würd’ niemals leer

2. Wäre ich aber den Rheinwein mal leid,

schwämme zur Mosel ich hin
und bliebe dort dann für Iängere Zeit,
Weil ich ein Weinkenner bin.
Doch wolIt ich so gerne woanders noch sein,
so macht ich ‘ne Spritztour zur Ahr
und finde mich schließlich am Rhein wieder ein,
Weil das ja der Ausgangspunkt war.

Wenn das Wasser im Rhein gold’ner Wein wär,

ja dann möcht’ ich so gern ein Fischlein sein.
Ei, wie könnte ich dann saufen,
brauchte keinen Wein zu kaufen,
denn das Fass vom Vater Rhein würd? niemals leer










49. Wie glüht er im Glase (am Rhein)


Text: Frieda Schanz, Musik: Adolf Laue (1885)



1. Wie glüht er im Glase
wie flammt er so hold
Geschliffnem Topase
vergleich ich sein Gold
Und Düfte entschweben ihm 
blumig und fein
Gott schütze die Reben 
am sonnigen Rhein

2. Durchbraust uns sein Feuer
so schmilzt unser Sinn
für euch nur getreuer
ihr Mägdlein, dahin
Wir schwärmen von Kosen
von Minnen und Frei´n
Gott schütze die Rosen 
am sonnigen Rhein

3. Ob oft auch der Tropfen 
den Trinker bezwingt
Herzdrücken und -klopfen 
die Schönheit uns bringt
– wir wollen´s vergeben
vergessen, verzeih´n
den Rosen und Reben
am sonnigen Rhein.











50. Wohlauf noch getrunken (Wanderlied)


Text: Justinus Kerner (1809), Melodie: Volksweise (1826)




1. Wohlauf noch getrunken
den funkelnden Wein,
Ade nun, ihr Lieben,
geschieden muß sein.
Ade nun, ihr Berge, du väterlich Haus
Es treibt in die Ferne, mich mächtig hinaus.
Ade nun, ihr Berge, du väterlich Haus.
Es treibt in die Ferne mich mächtig hinaus, hinaus.
Juvivallera, juvivallera,
juvivallerallerallera, 
juvivallera, juvivallera,
juvivallerallerallera!


2. Die Sonne, sie bleibet
am Himmel nicht stehn;
es treibt sie, durch Länder
und Meere zu gehn.
Die Woge nicht haftet
am einsamen Strand;
die Stürme, sie brausen
mit Macht durch das Land.
Juvivallera, ...


3. Mit eilenden Wolken
der Vogel dort zieht
und singt in der Ferne
ein heimatlich Lied.
So treibt es den Burschen
durch Wälder und Feld,
zu gleichen der Mutter,
der wandernden Welt.
Juvivallera, ...


4. Da grüßen ihn Vögel,
bekannt über'n Meer;
sie flogen von Fluren
der Heimat hierher.
Da duften die Blumen
vertraulich um ihn,
sie trieben vom Lande
die Lüfte dahin.
Juvivallera, ...


5. Die Vögel, die kennen
sein väterlich Haus.
Die Blumen einst pflanzt' er
der Liebe zum Strauß;
und Liebe, die folgt ihm,
sie geht ihm zur Hand:
So wird ihm zur Heimat
das ferneste Land.
Juvivallera, ...













Brüder, reicht die Hand zum Bunde

Mozart


1. Brüder reicht die Hand zum Bunde !
Diese schöne Feierstunde
Führ uns zu den lichten Höh'n !
Lasst, was irdisch ist, entfliehen,
Uns'rer Freundschaft Harmonien
:,: Dauern ewig fest und schön. :,:

2. Preis und Dank dem Weltenmeister,
Der der Herzen, der die Geister
Für ein ewig Wirken schuf! 
Licht und Recht und Tugend schaffen,
Durch der Wahrheit heil'ge Waffen,
:,:Sei uns göttlicher Beruf.:,:

3. Ihr auf diesem Stern die Besten,
Menschen all' im Ost und Westen,
Wie im Süden und im Nord! 
Wahrheit suchen, Tugend üben,
Gott und Menschen herzlich lieben, 
:,: Das sei unser Losungswort.:,:
!
:
,





Wo möcht' ich sein?

Text: Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799-1851)
Musik: K. Fr. Zöllner


1. Wo möcht' ich sein?
Wo der perlende Wein im Becher glüht,
Wo Männer preisen des Sängers Lied, 
Am Rhein, am tobenden schäumenden Rhein,
Da möcht' ich sein!

2. Wo möcht' ich sein?

Wo die Braven gedeih' n, wo das eilende Schiff
Vorübersteuert am Felsenriff,
Wo die Braven, die Kühnen mit Lust gedeih'n,
Da möcht' ich sein!

3. Wo möcht ich sein?
Wo sich die Sklaven befrei´n,
Wo die Kugel saust,
Wo der Freiheitsaar durch die Lüfte braust
Wo sich Sklaven mit göttlicher Kraft befrei´n
Da möcht ich sein.


4. Wo möcht' ich sein?

Wo zwei Freunde sich weih'n auf Lebenszeit, 
Einander zu lieben in Lust und Leid,
Wo zwei wackere Männer der Freundschaft sich weih'n,
Da möcht' ich sein.

5. Wo möcht ich sein?

Wo das Liebchen selig an meiner Brust
In's Auge mir schaut mit unendlicher Lust,
Wo mich hold umfasst die Geliebte mein,
Da möcht' ich sein!



Wein-Marsch

Carl August Kern, 1836-1897, Op 71
Offenbach am Main, [1885]

1. Gesellen, nehmt das Glas zur Hand,
Stosst an! Trinkt aus! Singt fein! 
Das Lied vom Wein 
Ist leicht und klein 
Und flösst uns Lust zumTrinken ein.
O, wer das Lied vom Wein nicht weiß,
Der lern' es heut in unserm Kreis. 
Das Lied vom Wein 
ist leicht und klein
Und flösst uns Lust zum Trinken ein.

2. Der schwatzt nicht lang bei Gläserklang
 
Der Wein begeistert zum Gesang
Wer singen kann, der preis' ihn hoch,
Und wer's nicht kann, der summe doch.
Der schwatzt nicht lang bei Gläserklang,
Der Wein begeistert zum Gesang.

3. Der Wein erfrischt das Blut, giebt neuen Muth 
Und macht die Herzen mild, und macht sie immer gut,
Der Wein, der ist der Sorgen jäher Tod
Zu schöner That: Ein Aufgebot.

4. Der Trinkgenoss' ist all'zeit ohne Schloss
Und ohne Schätze reich, und ohne Schätze groß.
Ja, Götter sind beim Weine wir
Und der Olymp ist künftig hier

5. Drum bringt dem Wein ein kräftig Hoch!
Er lebe hoch: Der goldne Wein! Er lebe hoch!
 





Auf dein Wohl

(Carl Rühle)


1. Es lachte der Frühling,
mich zog's nach dem Rhein, 
Ich konnte die Lust nicht verwinden,
Am schönsten der Ströme ein Mädchen zu frei'n

Unendliches Glück dort zu finden.
Und es schwoll mir die Brust
Und das Herz ward mir weit,
Schon von Fern' sah die Holde ich winken:
Auf dein Wohl, du süße, du rheinische Maid, 
Will mit rheinischen Weine ich trinken.
Auf dein Wohl!

2. Die Wellen sie blinkten und kündeten Lust,

Berauschendes rheinisches Leben;
Und eh' ich's geahnet, und eh' ich's gewusst,
Da lag ich im Banne der Reben.
Herzenslieb, du begreifst, daß mit Wein ich geweih't
Dir den Willkommen, du kennst ja dies Winken:
Auf dein Wohl etc.

3. Du lachst wie der Frühling; ein Mädchen vom Rhein

Ist schelmisch und hold ohne Gleichen,
D'rum kann ich vom Rheine ein Mädchen nur frei'n,
Dem Liebe und Lust ist zu eigen.

Ja am Rhein blüht das Glück, und am Rhein allezeit
Wird die Lieb' glückverheissend mir winken:
Auf dein Wohl etc.



Trinklied

Text: Johann Wolfgang v. Goethe
Melodie: F. Mendelssohn—Bartholdy

1. So lang man nüchtern ist, gefällt das Schlechte,
Wie man getrunken hat, weiß man das Rechte,
Nur ist das Übermaaß auch gleich zu Händen,
Hafis, o lehre mich, wie du's verstanden.

2. Denn meine Meinung ist nicht übertrieben,
Wenn man nicht trinken kann, soll man nicht lieben.
Doch sollt ihr Trinker euch nicht besser dünken, 
Wenn man nicht lieben kann, soll man nicht trinken.





Ritter von der Tafelrunde

Chevaliers de la table ronde, deutsche Version von Dankward Heinrich

1. :Ritter von der Tafelrunde,
Lasst uns seh'n, ob der Wein ist gut:
:Lasst uns seh'n, ja, ja, ja,
Lasst uns seh'n, nein, nein, nein,
Lasst uns seh'n, ob der Wein ist gut:

2. :Ist er gut, ist er akzeptabel, 
Dann trink ich ihn freudenvoll:
:Dann trink ich ihn, ja, ja, ja,
Dann trink ich ihn, nein, nein, nein,
Dann trink ich ihn freudenvoll:

3. :Ich trink fünf oder sechs Flaschen,
Eine Frau auf meinem Schoss:
:Ein Frau, ja, ja, ja,
Eine Frau, nein, nein, nein,
Eine Frau auf meinem Schoss:

4. :Und wenn der Spund ist aus dem Fasse,
Trink ich zu meiner Freude:
:Trink ich, ja, ja, ja,
Trink ich, nein, nein, nein,
Trink ich zu meiner Freude:

5. :Und es bleiben ein paar Tropfen,
Ist es Zeit, uns zu erfrischen:
:Ist es Zeit, ja, ja, ja,
Ist es Zeit, nein, nein, nein,
Ist es Zeit, uns zu erfrischen:

6. :Aber da klopft es an der Pforte, 
Ich glaube fest, es ist ihr Mann:
:Ich glaube fest, ja, ja, ja,
Ich glaube fest, nein, nein, nein,
Ich glaube fest, es ist ihr Mann:

7. :Ist er das, hol ihn der Teufel, 
Da er mein Vergnügen stört:
:Da er mein, ja, ja, ja,
Da er mein, nein, nein, nein,
Da er mein Vergnügen stört:

8. :Wenn ich sterbe, tragt mich zu Grabe, 
Wo guter Wein im Keller liegt:
Wo guter Wein, ja, ja, ja, 
Wo guter Wein, nein, nein, nein,
Wo guter Wein im Keller liegt:

9. :Beide Füsse legt an die Mauer,
Und den Kopf unter einen Hahn:
:Und den Kopf, ja, ja, ja,
Und den Kopf, nein, nein, nein,
Und den Kopf unter einen Hahn:

10. :Und meine Knochen auf diese Weise, 
Werden bleiben getränkt von Wein:
:Werden bleiben, ja, ja, ja,
Werden bleiben, nein, nein, nein,
Werden bleiben getränkt von Wein:

11. :Und die vier allergrößten Zecher
Tragen vier Ecken des Leichentuchs:
:Tragen vier, ja, ja, ja, 
Tragen vier, nein, nein, nein,
Tragen vier Ecken des Leichentuchs:

12. :Auf meinen Grabstein soll man schreiben: 
"Hier ruht der König aller Zecher":
:Hier ruht, ja, ja, ja,
Hier ruht, nein, nein, nein,
Hier ruht der König aller Zecher":

13. :Die Moral von dieser Geschichte
Ist, dass man vorm Sterben trinken soll:
:Ist, dass man, ja, ja, ja,
Ist, dass man, nein, nein, nein,
Ist, dass man vorm Sterben trinken soll:


Weinlied

Quelle: Hans-Eckardt Wenzel

Ohne Wein wär dieses Leben tragisch,
ohne Wein und ohne die Musik,
all die Geräusche, ach die göttlich magisch'n,
all der Fässer träumen die Kubik.
All die Lieben aus des Herzens Leben,
die im Keller auf uns warten still,
nehmen rüber unsrer Seele Segen,
wenn die Nacht partout nicht enden will.

Füllt die Gläser, sucht nicht nach Gründen!
Wenn wir bei uns sind, trinkt es sich gut.
Ströme Wein, ins Meer des Leben münden,
wenn wir wieder zueinander find'n
und die Welt sich mischt mit unserem Blut
und der Wein sich mischt mit unserem Blut.

Aus den Zweigen, grün ist der Veltliner,
aus den Gläsern steigt der Duft der Welt.
Ob du Wiener bist oder Berliner,
es ist der Wein, der uns zusammenhält.
In der Schänke, über da wir hinten,
wo wir stets zu lange sitzend blieb'n,
werden wir die letzte Wahrheit finden,
denn die Zeit ist furchtbar knapp wie nie.

Füllt die Gläser, sucht nicht nach Gründen!
Wenn wir bei uns sind, trinkt es sich gut.
Ströme Wein, ins Meer des Leben münden,
wenn wir wieder zueinander find'n
und die Welt sich mischt mit unserem Blut
und der Wein sich mischt mit unserem Blut.

Die Asketen bleiben uns gestohlen.
Wir verglühen wie ein heller Stern.
Neue Flaschen! Lasst uns Nachschub holen!
Heute leben wir noch mal so gern.
Über's Land legt sich der Nebel leise.
In den Fässern reift der neue Wein.
Neues Jahr, auf eine neue Reise!
Lasst uns leben, schenkt uns noch mal ein!

Füllt die Gläser, sucht nicht nach Gründen!
Wenn wir bei uns sind, trinkt es sich gut.
Ströme Wein, ins Meer des Leben münden,
wenn wir wieder zueinander find'n
und die Welt sich mischt mit unserem Blut
und der Wein sich mischt mit unserem Blut.






Der Tod und der Mediziner (1747)

Text: Gotthold Ephraim Lessing (1729 – 1781),
aus Lessing’s Schriften, Band I, 1838, Lieder«


Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben ?
Gestern bey dem Saft der Trauben,
(Bildet euch mein Schrecken ein ! )
Kam der Tod zu mir herein. *)

Drohend schwang er seine Hippe,
Drohend sprach das Furchtgerippe :
Fort, du theurer Bacchusknecht !
Fort, du hast genug gezecht !

Lieber Tod, sprach ich mit Thränen,
Solltest du nach mir dich sehnen ?
Sieh, da stehet Wein für dich !
Lieber Tod, verschone mich !

Lächelnd greift er nach dem Glase ;
Lächelnd macht ers auf der Baase,
Auf der Pest, Gesundheit leer ;
Lächelnd setzt ers wieder her.

Fröhlich glaub‘ ich mich befreyet,
Als er schnell sein Drohn erneuet.
Narre, für dein Gläschen Wein
Denkst du, spricht er, los zu seyn ?

Tod, bat ich, ich möchte‘ auf Erden
Gern ein Mediciner werden.
Laß mich : ich verspreche dir
Meine Kranken halb dafür.

Gut, wenn das ist, magst du leben :
Ruft er. Nur sey mir ergeben.
Lebe bis du satt geküßt,
Und des Trinkens müde bist.

O ! wie schön klingt dieß den Ohren !
Tod, du hast mich neu geboren.
Dieses Glas voll Rebensaft,
Tod, auf gute Brüderschaft !

Ewig muß ich also leben,
Ewig ! denn beym Gott der Reben !
Ewig soll mich Lieb‘ und Wein,
Ewig Wein und Lieb‘ erfreun !

*) (Stellt euch mein Erschrecken für !)
Gestern kam der Tod zu mir. 1747.




Als Noah aus dem Kasten war


Text: Als Noah aus dem Kasten war (Historie von Noah)
August Kopisch 1799-1853 in Auswahl Deutscher Gedichte,
Hermann Kluge, Verlag Oskar BondeAltenburg, 1908, p 333

1. Als Noah aus dem Kasten war,
Da trat zu ihm der Herre dar,
Der roch des Noäh Opfer fein
Und sprach:“ Ich will dir gnädig sein,
Und, weil du so ein frommes Haus,
So bitt’ dir selbst die Gnaden aus!“

2. Fromm Noah sprach:“Ach lieber Herr,
Das Wasser schmeckt mir gar nich sehr,
Dieweil darin ersäufet sind
All’ sündhaft Vieh und Menschenkind;
Drum möcht ich armer alter Mann
Ein anderweit Gertänke ha’n.“

3. Da griff der Herr ins Paradies
Und gab ihm einen Weinstock süss
Und sprach:“ Den sollset du pflegen sehr!“
Und gab ihm guten Rat und Lehr,
Und wies ihm alles so und so:
Der Noah ward ohn’ Massen froh.

4. Und rief zusammen Weib und Kind,
Dazu sein ganzes Hausgesind,
Pflanzt Weinberg rings um sich herum;
Der Noah war fürwahr nicht dumm!
Baut Keller dann und presst den Wein
Und füllt ihn gar in Fässer ein.

5. Der Noah war ein frommer Mann,
Stach ein Fass nach dem andern an
Und trank es aus, zu Gottes Ehr:
Das macht ihm eben kein Beschwer.
Er trank, nachdem die Sündflut war 
Dreihundert noch und fünfzig Jahr.
Nützliche Lehre

6. Er kluger Mann hieraus ersicht,
Dass Weins Genuss ihm schadet nicht;
Und item, dass ein guter Christ
In Wein niemalen Wasser giesst,
Dieweil darin ersäufet sind
All sündhaft Vieh und Menschenkind.


Das Muskatellerlied


Worte: In Fischarts "Geschichtsklitterungen", 1575 (Schon im 15. Jahrhundert bekannt)
 Weise i: Neuere Weise in Göpels Kommersbuch, 1848




1. Den liebsten Buhlen, den ich han,
er leit beim Wirt im Keller;
er hat ein hölzern Röcklein an
und heisst der Muskateller.
Er hat mich nächtens trunken g´macht
und fröhlich heut den ganzen Tag,
Gott, geb ihm heint ein gute Nacht!

Von diesem Buhlen, den ich mein',
will ich dir bald eins bringen,
es sei der allerbeste Wein,
macht lustig mich zu singen,
frischt mir das Blut, gibt freien Mut,
all´s durch sein Kraft und Eigenschaft.
Nu grüss dich Gott, mein Rebensaft!




Herr Durst


Worte: Hoffmann von Fallersleben
Gerne gesungen von den Brüdern Grimm und Karl Simrock bei ihrem Treffen in Menzenberg.

1. Herr Durst ist ein gestrenger Mann,
der lässt sich gar nicht foppen;
ob’s Wetter gut ist oder schlecht,
er geht nicht ab von seinem recht,
er fordert seinen Schoppen.

2. Und wer ihm den nicht geben will,
den quälet er tagtäglich,
er quält in hier, er quält ihn dort,
er quälet ihn in einem fort
und quält ihn ganz unsäglich.

3. Da gilt kein Ansehn der Person,
nicht Stand noch Würd’ und Ehren:
Herr Durst, der kehrt bei allen ein,
bei Reich und Arm, bei Groß und Klein
und niemand kann’s ihm wehren.

4. Ihn rührt kein Ernst, ihn rührt kein Spaß,
kein Pfeifen und kein Singen.
Ihr könnt ihn nicht durch Spott und Hohn,
ihr könnt ihn nicht durch Schmäh’n und Drohn
von seiner Forderung bringen.

5. Drum macht’s wie ich: Ich bin bereit,
sein Schöpplein ihm zu zollen.
Und lässt er mich dann nicht in Ruh’.
trink ich ihm noch ein zweites zu,
dann hört er auf zu schmollen.





Der rheinische Wein tanzt gar zu fein

Adam Krieger (1634-1666)

1. Seht doch wie der Rheinwein tanzt, in dem schönen Glase,
wie er hin und wieder ranzt, und kreucht in die Nase,
dass man vom Geruche bald, dumm und dämsch muss werden, nein, was hat er vor Gewalt über uns auf Erden.

2. Lieber Rheinwein küsse mich, mit verliebten Scherzen,
ich hingegen werde dich weidlich wieder herzen. 
Drücke doch die beste Kraft von der Berge Klippen, 
nämlich deinen Rebensaft dicht an meine Lippen.

3. Du bist doch das beste Gold, das man recht kann brauchen, 
darum bin ich dir so hold, darum will ich tauchen
meine Zunge tief in dich, tief in deine Wellen,
denn ich weiß schon, dass sie mich wohl zufrieden stellen.

4. Aus den Magen in den Kopf, springst du so behände
als in einen hohlen Topf, kletterst an die Wände;
und willst immer oben naus, machst ein solches Lärmen, 
dass bei uns das ganze Haus hebet an zu schwärmen.

Nun so tanz mein lieber Wein, tanz in deinem Glase,
tanze weil wir lustig sein, tanz auch in die Nase.
Durch die Nase tanze fort, wo du hin kannst kommen, 
und so wird uns auf dein Wort alles Leid entnommen.








Kornblumenblau

Weise: Willy Schneider
Text: Jupp Schneider 

Kornblumenblau 
ist der Himmel am herrlichen Rheine. 
Kornblumenblau 
sind die Augen der Frauen beim Weine. 
Darum trinkt Rheinwein, Männer seid schlau, 
dann seid am Ende auch ihr kornblumenblau. 

Es gibt kein Plätzchen auf Erden, 
wo sich's so herrlich und fein 
lebt wie am Rhein, wo die Reben 
blühen im Sonnenschein. 
Reich an Farben, so bunt und so prächtig 
erstrahlt Wald und Flur, 
von den Farben am Rhein 
eine allein tritt ganz besonders hervor.

Kornblumenblau 
ist der Himmel am herrlichen Rheine. 
Kornblumenblau 
sind die Augen der Frauen beim Weine. 
Darum trinkt Rheinwein, Männer seid schlau, 
dann seid am Ende auch ihr kornblumenblau. 





Aus dem Schenkenbuch (Saki Nameh)


Text: J.W. von Goethe: Öst-westlicher Divan, 1819

...

Sitz ich allein,
Wo kann ich besser sein?
Meinen Wein
Trink ich allein;
Und niemand setzt mir Schranken;
Ich hab so meine eignen Gedanken.
...

Daß aber der Wein von Ewigkeit sei,
Daran zweifl ich nicht;
Oder daß er von den Engeln geschaffen sei,
Ist vielleicht auch kein Gedicht.
Der Trinkende, wie es auch immer sei,
Blickt Gott frischer ins Angesicht.

Trunken müssen wir alle sein!
Jugend ist Trunkenheit ohne Wein;
Trinkt sich das Alter wieder zu Jugend,
So ist es wundervolle Tugend.
Für Sorgen sorgt das liebe Leben
Und Sorgenbrecher sind die Reben.


Da wird nicht mehr nachgefragt,
Wein ist ernstlich untersagt.
Soll denn doch getrunken sein,
Trinke nur vom besten Wein!
Doppelt wärst du ein Ketzer
In Verdammnis um den Krätzer.


Solang man nüchtern ist,
Gefällt das Schlechte;
Wie man getrunken hat,
Weiß man das Rechte;
Nur ist das Übermaß
Auch gleich zu Handen,


Hafis, o lehre mich,
Wie du's verstanden!
Denn meine Meinung ist
Nicht übertrieben:
Wenn man nicht trinken kann,
Soll man nicht lieben,


Doch sollt ihr Trinker euch
Nicht besser dünken:
Wenn man nicht lieben kann,
Soll man nicht trinken.

...







Weinlied

Text: Theodor Körner (1791 - 1813)


Einer 
Gläser klingen, Nektar glüht
in dem vollen Becher,

und ein trunk'nes Götterlied
Tönt im Kreis der Zecher.
Mut und Blut braust in die Höh,

alle Sinne schwellen
unter'm Sturm der Evoe 
fröhlicher Gesellen.


Chor
Die Jugendkraft

Wird neu erschafft,
In Nektarsglut
Entbrennt der Mut!
Drum, der uns Kraft und Mut verleiht,
Dem Weingott sei dies Glas geweiht!

Einer
Becher! Deinen Purpursaft schlürf' ich froh hinunter,
Denn des Herzens stolze Kraft 
Lodert im Burgunder,
Glüht er nicht mit deutschem Mut,
Und mit deutschen Flammen,
Eint er doch des Südens Glut
Mit dem Ernst zusammen.

Chor.
Wer in sich Mut
Und Taten-Glut
Und stolze Kraft
Zusammen rafft,
Und wer im Wollen fühlt die Macht,
Dem sei der Becher dargebracht.


Einer
Aber jetzt ringt Jugendlust 
In Champagners Schäumen, 
Wie in frischer Jünglingsbrust 
Träume kühn mit Träumen. 
Leichtes Blut, verwegnes Herz, 
Stolzes Selbstvertrauen,
Froher Sinn bei Leid und Schmerz, 
Mutig Vorwärtsschauen.

Chor
Das Auge sprüht,
Die Wange glüht,
Es wogt die Brust
In trunkner Lust.
Der schönen frohen Jugendzeit, 
Der sei dies volle Glas geweiht!

Einer
Doch des Südens ganze Pracht, 
Und ein schöner Feuer,
Und der Liebe süße Macht
Lodert im Tokaier.
Golden schäumt er im Pokal, 
Hell wie Himmelskerzen, 
Wie der Liebe Götterstrahl 
Glüht im Menschenherzen.

Chor
Der Liebe Glück
Wie Sonnenblick
Im Paradies,
So hold, so süß!
Der höchsten Erdenseligkeit, 
Der Liebe sei dies Glas geweiht!

Einer
Aber jetzt der letzte Trank, 
Rheinwein glüht im Becher! 
Deutscher Barden Hochgesang 
Tönt im Kreis der Zecher. 
Freiheit, Kraft und Männerstolz,
Männerlust und Wonne 
Reift am deutschen Rebenholz, 
Reift in deutscher Sonne.

Chor
Am Rhein, am Rhein 
Reift deutscher Wein, 
Und deutsche Kraft
Im Rebensaft.
Dem Vaterland mit voller Macht 
Ein dreifach donnernd Hoch gebracht!

Einer
Unsern frohen Zecherkreis – 
Daß er ewig bliebe!
Führe auf des Lebens Gleis
Freiheit, Kraft und Liebe!
Drum, eh’ wir zum letztenmal 
Unsre Gläser leeren.
Soll der Brüder volle Zahl 
Diesen Bund beschwören.

Chor
Ein festesHerz
In Lust und Schmerz,
In Kampf und Not,
Frei– oder tod! –
Und daß der Bund auch ewig währt, 
Drauf sei dies letzte Glas geleert!


Der rheinische Wein tanzt gar zu fein

Text: Adam Krieger (1634-1666)

1. Seht doch wie der Rheinwein tanzt, 
in dem schönen Glase,
wie er hin und wieder ranzt,
und kreucht in die Nase,
dass man vom Geruche bald, 
dumm und dämsch muss werden, 
nein, was hat er vor Gewalt
über uns auf Erden.

2. Lieber Rheinwein küsse mich, 
mit verliebten Scherzen,
ich hingegen werde dich 
weidlich wieder herzen. 
Drücke doch die beste Kraft 
Von der Berge Klippen, 
nämlich deinen Rebensaft 
dicht an meine Lippen.

3. Du bist doch das beste Gold, 
das man recht kann brauchen, 
darum bin ich dir so hold, 
darum will ich tauchen
meine Zunge tief in dich,
tief in deine Wellen,
denn ich weiß schon, dass sie mich 
wohl zufrieden stellen.

4. Aus den Magen in den Kopf, 
springst du so behände
als in einen hohlen Topf, 
kletterst an die Wände;
und willst immer oben naus, 
machst ein solches Lärmen, 
dass bei uns das ganze Haus 
hebet an zu schwärmen.

5. Nun so tanz mein lieber Wein, 
tanz in deinem Glase,
tanze weil wir lustig sein,
tanz auch in die Nase.
Durch die Nase tanze fort,
wo du hin kannst kommen, 
und so wird uns auf dein Wort 
alles Leid entnommen.

Seht doch wie der Rheinwein tanzt